Ein Viertel der Obst- und Gemüseimporte aus Spanien

Dass Obst und Gemüse in Deutschland fast das ganze Jahr über im LEH verfügbar ist, liegt an den Importen aus dem Ausland. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) jetzt bekannt gab, stammten im vergangenen Jahr 26 Prozent aller Obst- und Gemüseimporte aus Spanien.

Ein Großteil der Obst- und Gemüseimporte stammte 2022 aus Spanien. Foto: freestocks/Pexels

Spanien führend bei Importen nach Deutschland

Der wichtigste Lieferant für Obst und Gemüse war 2022 Spanien für Deutschland. Rund 1,6 Millionen Tonnen Obst und 1,3 Millionen Tonnen Gemüse stammten laut Angaben vom Destatis aus Spanien. Damit ist das südeuropäische Land der wichtigste Lieferant für Deutschland, es folgen die Niederlande mit 16 Prozent (0,3 Millionen Tonnen Obst, 1,5 Millionen Tonnen Gemüse) der deutschen Obst- und Gemüseimporte und Italien mit 9 Prozent (0,7 Millionen Tonnen Obst, 0,3 Millionen Tonnen Gemüse). Insgesamt betrug der Obstimport in Deutschland im vergangenen Jahr 6,2 Millionen Tonnen Obst und knapp 4,9 Millionen Tonnen Gemüse.

Die einzelnen Sorten aus Spanien

Deutschland importierte vor allem Orangen (79 Prozent), Wassermelonen und Melonen (52 Prozent) aus Spanien. Bei den hohen Importzahlen wird die Abhängigkeit Deutschlands von Spanien in diesem Bereich deutlich. Doch auch bei hierzulande produzierten Sorten, wie Gurken (43 Prozent und 2233.100 Tonnen) und Paprika (50 Prozent und 200.000 Tonnen), sowie Salaten (50 Prozent und 134.400 Tonnen) und Speisezwiebeln (46 Prozent und 95.100 Tonnen) war die Abhängigkeit von Spanien enorm hoch. Die Importe von Paprika aus Spanien übertrafen dabei sogar die Erntemengen aus heimischer Erzeugung deutlich. In Deutschland wurden demnach 16.900 Tonnen Paprika geerntet, und insgesamt 403.600 Tonnen importiert. Auch bei Pfirsichen und Nektarinen (67 Prozent), Zitronen (72 Prozent), Zucchini (68 Prozent) und Auberginen (50 Prozent) war Spanien der wichtigste Partner Deutschlands, auch wenn die Produktion zunehmend in die Kritik gerät, wie kürzlich bei Erdbeeren aus Spanien, deren Anbau einer der Gründe für eine Dürre im südspanischen Nationalpark Doñana zur Folge hat.

Mehr Import als Export

In Deutschland wurden im vergangenen Jahr insgesamt 3,8 Millionen Tonnen Gemüse geerntet, somit fällt die Gemüseernte rund 12 Prozent geringer aus, als im Rekordjahr 2021. Spitzenreiter waren 2022 mit 780.500 Tonnen Möhren und Karotten, gefolgt von Speisezwiebeln mit 578.200 Tonnen und Weißkohl mit einer Erntemenge von 384.700 Tonnen. Obst wurde 2022 mit einer Gesamtmenge von 1,4 Millionen Tonnen geerntet, 77 Prozent davon entfielen auf Äpfel. Betrachtet man Im- und Exportmengen im Vergleich, so wurden letztes Jahr 2,8 Millionen Tonnen Gemüse exportiert, also wurden gut 2 Millionen Tonnen mehr importiert als exportiert. Noch höher fällt der Importüberschuss bei Obst aus. Hier wurden 5,4 Millionen Tonnen mehr importiert als exportiert (0,8 Millionen Tonnen).