Schädlingsbefall hat deutlich zugenommen
Seit 2016 stellt der Befall durch Schädlinge, insbesondere des Borkenkäfers, die größte Ursache für den Schadholzeinschlag in deutschen Wäldern dar. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, betrug der gesamte Schadholzeinschlag im vergangenen Jahr 44,7 Millionen Kubikmeter, 59,5 Prozent davon sei demnach auf den Befall mit Schädlingen zurückzuführen. In Mengen gesprochen bedeutet das 26,6 Millionen Kubikmeter Schadholzeinschlag einzig durch den Schädlingsbefall. In den letzten Jahren habe dieser Anteil stetig und deutlich zugenommen. 2021 wurde ein Höchstwert mit 81,4 Prozent erreicht, 2012 lag der Anteil noch bei gerade mal 17,8 Prozent. Zurückzuführen ist der hohe Schädlingsbefall vor allem durch die hohen Temperaturen und anhaltende Trockenheitsperioden der vergangenen Sommer. Nicht nur die Gefahr von Waldbränden nimmt dadurch zu, auch Schädlinge wie der Borkenkäfer finden optimale Lebensbedingungen.
Sturm- und Windschäden ebenfalls bedeutend
Der Schädlingsbefall ist mittlerweile der Hauptgrund für den Schadholzeinschlag in Deutschland. Andere Klimaauswirkungen wie Wind- und Sturmschäden spielen mit einem Anteil von 27,8 Prozent am Schadholzeinschlag auch eine große Rolle. Starke Winde bis hin zu Orkanen treten meist als singuläre Ereignisse und unterschiedlich häufig auf, können allerdings ebenfalls immer öfter beobachtet werden. Seit mittlerweile drei Jahren (2020) wird zudem Trockenheit per se als Schadholzeinschlagursache erfasst. Auch hier ist der Anteil von 5,2 Prozent im Jahr 2020 auf 8,1 Prozent im letzten Jahr gestiegen.
Nadelbäume besonders betroffen
Zu den absoluten Verlierern im Wald gehören die Nadelbäume. Insbesondere Fichten sind stark von Trockenheit betroffen. Insgesamt zählen 63,2 Prozent des eingeschlagenen Schadholzes zu den Nadelgehölzen. Auch beim durch die Trockenheit begünstigten Insektenbefall liegen die Nadelbäume weit vorne. 99,0 Prozent des insektenbedingten Schadholzeinschlages entfielen demnach auf Nadelbaumarten. In diesem Zusammenhang wird erneut der Borkenkäfer als bedeutendster Schädling genannt, der sich in den vergangenen Jahren zusehends verbreitet hat.