Memoriam-Jubiläum: Zehn Jahre Grabanlage der besonderen Art

Das Bestehen des Memoriam-Gartens in Mönchengladbach jährte sich im April 2023 zum zehnten Mal. Anlässlich des Jubiläums ziehen die Betreiber Bilanz.

Nur wenige Schritte vom Haupteingang entfernt, befindet sich der Blickfang Memoriam-Garten. Foto: Memoriam-Garten Mönchengladbach.

Individuell gestaltete Grabstellen und Grabmäler

Der Memoriam-Garten in Mönchengladbach ist für Trauernde seit nunmehr zehn Jahren ein Friedhof der besonderen Art. Vor einem Jahrzehnt schlossen sich insgesamt fünf Friedhofsgärtnereien zusammen, um einen Ort der Erinnerungen zu schaffen. Anlässlich des Jubiläums fand Anfang April 2023 eine Feier zu Ehren der Lebenden und der Toten statt. Auf der Anlage ergeben Gräber, Denkmäler und die Rahmenbepflanzung zu einem harmonisches Gesamtgefüge – ganz ohne Abgrenzungen. Stattdessen prägen fließende Übergänge das Erscheinungsbild des Areals. Zum zehnjährigen Jubiläum resümiert Memoriam-Geschäftsführer Stephan Neuenhofer: „Der Memoriam-Garten, als ein Ort der Erinnerungen und der Begegnungen, wird in Mönchengladbach sehr gut angenommen und steigert auch die Attraktivität des Friedhofs insgesamt. 2.000 Quadratmeter von der Gesamtfläche sind schon realisiert und die Nachfrage weiter groß."

Memoriam-Garten soll ans Leben erinnern

Der Memoriam-Garten gedeiht unter der Prämisse „Ans Leben erinnern": Die Betreiber verzichten hier auf das klassische Friedhofskonzept und setzen stattdessen auf eine besonders freie Gestaltung. Die fließenden Übergänge sollen zum Verweilen anregen und Trauernden getreu des Mottos die Möglichkeit geben, den Verstorbenen zu gedenken. Kleine Bänke, Insektenhotels, ein Meditationsbereich und ein Trauerbaum stützen dieses Konzept und sollen zum Beispiel auch Kinder bei der Trauerbewältigung unterstützen. Die Verweilbereiche sind so auf dem Memoriam-Gelände verteilt, dass sie sich stets in der Nähe eines Grabmahls befinden. Zusätzlich verfügt der Garten über einen zentralen Platz für Trauerfeiern. „Da für einige Angehörige die Trauerhalle nicht infrage kommt, haben sich viele dann vor der Halle getroffen. So stellen wir einen schön gestalteten Trauerplatz zur Verfügung, der vom Memoriam-Garten umschlossen wird", so Stephan Neuenhofer.

Friedhofsgärtner für die Pflege zuständig

Das Konzept des Memoriam-Gartens fußt nicht nur auf einer besonders „grenzenlosen" Gestaltung, sondern auch auf der Idee, Hinterbliebenen die Grabpflege abzunehmen. Auf dem Friedhof in Mönchengladbach sind professionelle Gärtner für die Pflege und Gestaltung zuständig – die Vergabe der Nutzungsrechte liegt bei der Stadt, Interessierte können eine komplette Grabanlage für zwölf oder 25 Jahre erwerben: Vom Urnengrab bis zur Erdgradbestattung mit und ohne Wechselbepflanzung. Im Memoriam-Garten erhalten Verstorbene dann ihr eigenes, individuelles Grabmal, inklusive der dazugehörigen Dauerpflege, anonyme Bestattungen gibt es hingegen nicht. Freie Grabanlagen fragen Angehörige oder Interessierte direkt bei den beteiligten Friedhofsgärtnereien an, alternativ gibt es ein digitales Infosystem. Dies zeigt über ein Ampelsystem an, welche Grabstätten verfügbar sind.