Seit Anfang Juli 2023 steht die neue Variante Lignofibre c hydro laut Hersteller Gramoflor als weiterer und besonders effektiver Torfersatzstoff zur Verfügung. Der Zusatz hydro steht dabei für das besonders hohe Wasseraufnahmevermögen dieser neuen superfeinen Holzfaser, das um 35 Prozent höher ausfallen soll als bei herkömmlichen feinen Qualitäten. Gegenüber der TASPO erläutert Gramoflor auf Anfrage näheres zu Herstellung und Eigenschaften des Produktes, das in Kürze auf der Fachmesse Interaspa Praxis (6. bis 7. September in Sandhatten) vorstellt wird.
Demnach stammt Lignofibre c hydro aus dem Reststoff von Holzhackschnitzeln (Nadelholz) aus der regionalen Holzverarbeitung. Diese Fasern werden mithilfe der speziellen Holzfaseranlage von Gramoflor in Neukirchen-Vörden durch einen thermisch- mechanischen Prozess erzeugt. Lignofibre c hydro zeichne sich durch eine superfeine Struktur aus, was sie zur feinsten von insgesamt fünf Lignofibre-Qualitäten macht. Dadurch besitzt sie den Angaben zufolge eine über 30 Prozent höhere Wasseraufnahmekapazität als die nächstfeineren Lignofibre c Xtrafine+. Somit könne sie alternativ für feine und auch superfeine Torffraktionen in zahlreichen Substraten eingesetzt werden und zudem die Wasseraufnahme von allen torfreduzierten und torffreien Erden erhöhen.
Die Gramoflor Qualitätsholzfasern erläutert der Hersteller als Ergebnis jahrelanger Entwicklungsarbeit und stetiger Investitionen in die modernste Technik. Alle Varianten erfüllten höchsten Qualitätsstandart: Sie sind RAL-gütegesichert und für den Einsatz im ökologischen Gartenbau auch FiBL-gelistet. Die Nachfrage beschreibt Gramoflor aktuell in verschiedenen Branchen als sehr hoch, wie zum Beispiel in der Substratindustrie, der Bauindustrie und bei Energieunternehmen. Das habe Einfluss auf die langfristige und sichere Verfügbarkeit des Produkts und bestimme auch die Preise. Besonders bedeutend sind für Gramoflor daher eine vorausschauende Planung sowie etablierte Lieferanten, die in der Lage sind, erstklassige Qualitäten bereitzustellen. Seit vielen Jahren arbeitet Hersteller mit der regionalen, norddeutschen Holzverarbeitung zusammen und man könne von diesen langfristig etablierten Geschäftsbeziehungen profitieren.
Nun fünf Lignofibre-Varianten
Lignofibre c hydro ist die neueste von fünf Lignofibre- Varianten für die unterschiedlichsten Substratwünsche der Kundinnen und Kunden. Hierbei hebt der Anbieter insbesondere die hohe Kompatibilität untereinander besonders hervor. Die zusätzlichen Varianten verfügen über Strukturen von grob bis extrafein, das heißt von Lignofibre c coarse über Lignofibre und Lignofibre c bis zu Lignofibre Xtrafine+. Das Zusammenspiel der nun fünf Lignofibre -Strukturen mit unterschiedlicher Luftkapazität und unterschiedlichem Wasseraufnahmevermögen sieht Gramoflor als echten „Torfersatz-Booster" für Substrate. Durch eine geschickte Kombination der unterschiedlichen Lignofibre -Varianten miteinander (siehe Grafik) sowie durch das Einbinden weiterer nachwachsender Torfersatzstoffe, wie Cocopeat und Substratkompost, lasse sich der Torfanteil maximal reduzieren.
Für Gramoflor sind die drei wichtigsten Säulen der Torfreduzierung die Torfersatzstoffe Lignofibre , Kokos und Substratkompost bei zugleich hohen Maßstäbe an die Qualitätsanforderungen. Anteilig stehe hier die Lignofibre mit mehr als 20 Prozent Produktionsanteil an vorderster Stelle. Allein durch die Kombination der verschiedenen Qualitäten untereinander könne der Torf-Anteil in den Substraten um 50 Prozent gesenkt werden. Die Torfersatzquote bei Gramoflor liegt heute schon bei 33 Volumenprozent, machte der Hersteller gegenüber der TASPO deutlich. Dabei produziert Gramoflor hauptsächlich Profisubstrate, bei denen die Torfreduzierung deutlich komplexer erreichbar ist als bei Hobbyerden.
Lignofibre. Steigerung der Torfersatzquote durch gute Kombinierbarkeit.
Lignofibre in Praxisversuchen
Gramoflor war und ist involviert in den Versuchen und Projekten zur Torfreduzierung im Gartenbau (ToSBa - torfreduzierten Substraten in Baumschulen-, TerZ - Einsatz torfreduzierter Substrate im Zierpflanzenbau - etc.) die unter anderem Lignofibre, aber noch nicht Lignofibre c hydro, enthalten. Die Erfahrungen verdeutlichen laut Gramoflor, dass ein erfolgreiches Kultivieren von Zierpflanzen und Baumschulgehölzen in bis zu 50 Prozent torfreduzierten Substraten erfolgreich möglich ist. Eine wesentliche Voraussetzung hierfür sei eine gute Kombination der eingesetzten Rohstoffe und Dünger sowie die Abstimmung dieser hinsichtlich ihrer Nährstoffgehalte.