Schockierender Baumfrevel

Die Nachricht bestürzte weit über die Landesgrenzen hinaus: Der bekannte „Robin Hood-Baum“ im Nord­osten Englands wurde Ende September illegal gefällt.

Der abgesägte Baum löste eine starke Reaktion aus. (Foto: imago/SWNS)

Trauer, Wut, Entsetzen... die Gefühlswogen schlugen hoch, als bekannt wurde, dass einer der bekanntesten Bäume Englands in der Nacht zum 28. September illegal gefällt worden war. Der rund 300-jährige Berg-Ahorn stand in einer Senke am Hadrianswall im Northumberland Nationalpark. Noch 2016 war er zum „Englischen Baum des Jahres" gewählt worden. Weltberühmt wurde er spätestens 1991 durch einen „Auftritt" im Robin Hood-Film „König der Diebe".

Die Polizei konnte noch keinen Schuldigen ermitteln, zwei Verdächtigte wurden gegen Kaution wieder freigelassen. In den Wochen danach waren die Medien voll mit Fotos und Reaktionen; für unzählige Menschen war dies ein ganz besonderer Baum gewesen: Sie hatten dort die Asche ihrer Lieben verstreut, Hochzeit gefeiert, Schutz gesucht beim Wandern...

Diskussionen um das weitere Vorgehen

Um den Hadrianswall vor weiterer Beschädigung zu schützen und die Stelle wieder sicher für BesucherInnen zu machen, mussten die Überreste des Baumes entfernt werden. Sie wurden an einen geheim gehaltenen Ort im Besitz des National Trusts transportiert, der Stiftung, die das Gelände betreut. Dafür musste der Stamm zersägt werden - allerdings in möglichst große Teile, um mehr Möglichkeiten bei einer eventuellen Weiterverwendung des Holzes zu haben, beispielsweise zur Herstellung einer Erinnerungsbank. Denn die Diskussion darüber, was mit dem Holz und am ehemaligen Baumstandort passieren soll, ist in vollem Gange. Tausende Vorschläge sind bereits eingegangen und der National Trust arbeite daran, die bestmögliche Art eines würdigen Gedenkens zu finden.