Pflanzenschutz: Kleine Kohlfliege gefährdet Kohlgemüse

Veröffentlichungsdatum: , Dr. Marlene Leucker, Pflanzenschutzdienst

ie Kleine Kohlfliege kann verschiedene Kohlgemüse wie beispielsweise Brokkoli, Blumen- oder Rosenkohl schädigen, aber auch andere Kreuzblütler wie Raps, Rettich oder Radieschen. Foto: zoosnow/Pixabay

Kohljungpflanzen, die jetzt ohne Vlies oder Kulturschutz-Abdeckung in das Freiland gepflanzt werden, sind durch einen Befall mit der Kleinen Kohlfliege gefährdet. Außerdem finden Sie nachfolgend weitere aktuelle Hinweise zum Pflanzenschutz im Gemüsebau.

Kohljungpflanzen durch Insektizidbehandlung schützen

Die Eiablage der ersten Generation hat in vielen Regionen begonnen. Es ist deshalb ratsam, die Kohljungpflanzen vor dem Auspflanzen durch eine Insektizidbehandlung zu schützen. Dafür stehen je nach Kultur die Präparate SpinTor (Spinosad) und Verimark (Cyantraniliprole) als Gieß- beziehungsweise Spritzverfahren zur Verfügung. Details zu den einzelnen Kulturen, zu Wirkstoff und Anwendung finden Sie in dieser Tabelle. Das Präparat Minecto One (Cyantraniliprole) ist außerdem für eine spätere Spritzbehandlung in Blumenkohl, Brokkoli, Kopfkohl und Rosenkohl auf dem Feld zugelassen.

Fruchtgemüse-Produktion: „Stinkwanzen“ aktiv

In Gewächshäusern zur Fruchtgemüse-Produktion wurden aktive Marmorierte Baumwanzen („Stinkwanzen“) beobachtet. Die überwinternden Tiere beginnen vermutlich bald mit der Eiablage. Kontrollieren Sie die Bestände regelmäßig und sorgfältig. Je früher Sie einschreiten und eine Vermehrung unterbinden, desto besser.

Achtung: Schnecken sind auf dem Vormarsch

Durch die vielerorts gefallenen Niederschläge sind die Schnecken auf dem Vormarsch. Um Fraßschäden zu verhindern, ist eine sorgfältige Kontrolle und gegebenenfalls Behandlung ratsam. Zur chemischen Bekämpfung mittels Schneckenkorn stehen diverse Präparate mit den Wirkstoffen Metaldehyd und/oder Eisen-III-phosphat zur Verfügung (mehr dazu auf der ISIP-Website – dem Informationssystem für die integrierte Pflanzenproduktion). Verhindern Sie möglichst das Einwandern der gefräßigen Schädlinge und bieten Sie wenig Rückzugsorte, rät der Pflanzenschutzdienst Nordrhein-Westfalen.

► Aktuelle Pflanzenschutztipps des Pflanzenschutzdiensts der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen finden Sie jede Woche in der TASPO.

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