Lokaltermin zum Projekt „HessenStern“ in Poinsettien-Gärtnerei
Auf Einladung der Hochschule Geisenheim fand Ende November in der Produktionsgärtnerei Armin Kasten (Lorsch/Hessen) ein Lokaltermin statt, an dem auch Staatssekretärin Dr. Beatrix Tappeser vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie ZVG-Präsident Jürgen Mertz und Hans-Georg Paulus, Geschäftsführer vom Gartenbauverband Baden-Württemberg-Hessen, teilnahmen.
Armin Kasten führt mit rund 6.000 Pflanzen der Sorte ‘Christmas Universe’ (Selecta one) einen Praxistest als Teil einer mehrstufigen, ganzheitlichen Verbesserung von Produktion, Absatz und Haltbarkeit beim Kunden unter ökologischen Gesichtspunkten durch. Neben der Eignungsprüfung eines torf-reduzierten Substrates (Patzer) mit 35 Prozent Torfanteil und dem Einsatz von Nützlingen zur Schädlingsabwehr geht es vor allem darum, inwieweit eine Lichtminderung während der Kultur zu einer signifikanten Haltbarkeitsverbesserung führt.
Verkaufsqualität der Poinsettien litt nicht unter reduzierter Lichtintensität
Erreichte die Lichtintensität im Gewächshaus 10.000 Lux, schloss ab Kalenderwoche 40 die Schattierung, sodass sich die Lichtintensität auf 65 Prozent reduzierte. Die Maßnahme soll bereits im Kulturstadium die Poinsettien auf verminderte Lichtbedingungen beim Kunden vorbereiten, die an Zimmerstandorten allerdings noch um ein Vielfaches niedriger liegen. Die optische Verkaufsqualität darf aber nicht leiden, was zumindest im Betrieb Kasten auch nicht der Fall war.
Das Geisenheimer Forschungsteam unter Leitung von Prof. Dr. Heiko Mibus-Schoppe begleitet das Projekt. Nach seinen Informationen gibt es Anzeichen, dass Poinsettien, die während der Kultur bereits reduzierten Lichtintensitäten ausgesetzt wurden, eine signifikant längere Haltbarkeit beim Konsumenten aufweisen. Dies gilt es, mit den im Betrieb Kasten produzierten Test-Pflanzen in diversen Probe-Haushalten weiter zu verfolgen. Haltbarkeitsstudien durch Verbraucherbefragungen schließen sich an.
„HessenSterne“ wandern als Testpflanzen zu Endverbrauchern
Hier setzt die Untersuchung des Teams unter Leitung von Prof. Dr. Kai Sparke ein. Dazu wandern Testpflanzen unter der Bezeichnung „HessenSterne“ über das Gartencenter Meckelburg (Bad Arolsen) zu Endkunden, die im weiteren Verlauf befragt werden. Geplant ist zudem eine verbesserte Kundenaufklärung hinsichtlich der richtigen Pflege.