Die europäische Heidelbeere (Vaccinium myrtilus) und die Kulturheidelbeere (V.corymbosum) sind in der Natur mit autochthonen ericoiden Mykorrhizapilzen vergesellschaftet. Durch das wachsende Interesse an Heidelbeeren werden zunehmend Fragen und Anforderungen an den Pflanzenschutz gestellt. Eine Impfung von Kulturheidelbeeren mit selektierten, leistungsfähigen ericoiden Mykorrhiza-Isolaten soll neben besserer Nährstoff- und Wasseraufnahme die Karbonsäuren im Boden neutralisieren, die auf viele Heidegewächse wachstumshemmend wirken können.
Versuche zur Inokulation (Beimpfung) mit arbuskulären Mykorrhizapilzen an der Freien Universität Berlin zeigten beispielsweise eine signifikante Erhöhung der Pflanzenbiomasse und eine ebenso deutliche Verringerung des Blattlausbefalls. Trotz solcher positiven Effekte werden Mykorrhizapilze jedoch in der Praxis bislang nur wenig eingesetzt. Gerade im Anbau von mehrjährigen Kulturheidelbeeren würde sich dies aber anbieten.
Ausblick: Einsatz ist vielversprechend
Der Einsatz von ericoiden Mykorrhiza-Präparaten ist aufgrund der deutlichen Unterschiede zu unbehandelten Pflanzen vielversprechend. Ob sich durch eine Mykorrhizierung auch dauerhaft höhere Ernteerträge erreichen lassen, wird in der zweiten Phase des Versuchs zur Ertragsermittlung erfasst werden. Auch die Pflanzengesundheit, also ein Befall mit Schaderregern und Schädlingen, wird weiterhin untersucht.
Dr. Mareile Zunker, Anne Reißig, Harald Schneller,
LTZ Augustenberg,
Karlsruhe
Erfahren Sie mehr über den Versuchsaufbau, den Ablauf sowie die ersten Ergebnisse in dem ausführlichen Artikel der Ausgabe 11/2017 Deutsche Baumschule.