Geht die Entwicklung so weiter, werden im Jahr 2020 rund ein Drittel weniger Gärtner ausgebildet, als für die nachhaltige Versorgung des Produktionsgartenbaus benötigt werden. Bei Technikern und Meistern sieht es noch verheerender aus: Gerade einmal 30 Prozent beträgt der Versorgungsgrad nach Berechnungen des Johann Heinrich von Thünen-Instituts aus dem Jahr 2009.
Fachkräftemangel: viel Potenzial für Verbesserung
Zugegeben, die Zahlen sind nicht mehr aktuell. Aber längst nicht überholt. Der Trend hält weiter an: Immer weniger Betriebe bilden aus, die Schülerzahlen brechen ein, immer noch sind Gärtner-Auszubildende unzufrieden mit den Bedingungen und auch frisch gebackene Meister und Techniker sehen viel Potenzial für Verbesserung.
Die Nachwuchskampagne des Zentralverbandes Gartenbau kann da nur ein Baustein sein. Es geht nicht nur darum, junge Menschen für den Gärtnerberuf zu interessieren. Die größte Aufgabe liegt bei den Betrieben.
Gartenbau: Betriebsklima und Arbeitsbedingungen verbessern
An niedrigen Löhnen wird sich kurzfristig wenig ändern lassen, dazu fehlt dem Gartenbau meist der finanzielle Spielraum. Doch Unternehmer können Betriebsklima und Arbeitsbedingungen so weit verbessern, dass Menschen gerne in der Branche arbeiten, Fort- und Weiterbildung zum festen Bestandteil von Unternehmenskultur machen und ihren Führungsstil modernisieren.