Dazu ist die Installation von mehreren mobilen Temperatur- und Feuchtesensoren im Gewächshaus auf Pflanzenhöhe notwendig, deren Daten zur Berechnung des Risikos einer Botrytis-Infektion genutzt werden.
Infektionsrisiko online abrufen
Das aktuelle Infektionsrisiko und dessen Verlauf im eigenen Gewächshaus kann der Gärtner sich auf der ISIP-Homepage ansehen. Der Zugang ist passwortgeschützt, sodass die Geheimhaltung aller Daten gewährleistet ist.
SIMGRAY zeigt für jeden Messpunkt zum einen das tägliche Infektionsrisiko in einer sechsstufigen Farbskala und zum anderen dessen Verlauf in den letzten Stunden an. Zusätzlich wird die räumliche Verteilung des Infektionsrisikos im Gewächshaus dargestellt, sodass besonders gefährdete Bereiche leicht erkannt werden können.
Auf diese Weise macht SIMGRAY auf ein ungünstiges Klima aufmerksam, noch bevor Botrytis sich auf der Pflanze etablieren kann. So kann durch einfache Maßnahmen wie Lüften oder Heizen das Klima verbessert und ein Befall verhindert werden. All das lässt sich auch vom PC im Büro aus oder unterwegs am Smartphone überblicken.
Zur Entwicklung von SIMGRAY
Für die Entwicklung von SIMGRAY wurden an der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau (LVG) Bad Zwischenahn im Rahmen von Versuchen drei Jahre lang Daten zum Botrytis-Befall an Blüten und Blättern von Cyclamen aufgenommen, die dann bei der Zentralstelle der Länder für EDV-gestützte Entscheidungshilfen und Programme im Pflanzenschutz (ZEPP) verarbeitet wurden.
Die mobilen Sensoren und die Datenübertragung wurden vom Projektpartner Umweltanalytische Produkte (UP) GmbH zur Verfügung gestellt und betreut.
Blick des Profis bleibt unverzichtbar
Fazit: Durch SIMGRAY wird der smarte Gärtner plötzlich realer. Trotzdem bleibt der Blick des Profis unerlässlich, um eine sinnvolle, der Situation angemessene Entscheidung zu treffen. (ts)