Sie zeigen besonders viele Zwergformen, kommen die gerade wieder in Mode?
Ja, vor allem weil die Gärten bei steigendem Bedarf von Eigentum immer kleiner werden. Da eignen sich Zwergformen besonders gut. Toll sind sie auch für alpine Gärten – und damit sind nicht die derzeitigen Schottergärten gemeint. Und ebenso dekorativ sind sie als Unterpflanzung von Gehölzen. Also eigentlich eine universell empfehlenswerte Zierde.
Viele Gartenbesitzer denken, Rhododendron ist eine flüchtige Schönheit wegen der kurzen Blüte.
Zwei gute Gründe sprechen dagegen: Aus dem sehr großen Angebot kann man sich Sorten mit unterschiedlicher Blühzeit auswählen. Wenn man die geschickt kombiniert, kann man sich von Februar bis in den Juni/Juli hinein über Blütenpracht freuen.
Und immer mehr Menschen entdecken die spezielle Schönheit des immergrünen Laubs. Nicht nur auf der Oberseite, die auch mal silbriggrau schimmern kann, sondern auch von unten. Da kommen auch ständig neue Züchtungen auf den Markt, zum Beispiel hat neriflora ‘Burletta’ wundervolle purpurrote Unterseiten! Mindestens so schön wie die kräftig roten Blüten! Also, Rhododendron wird mehr und mehr auch als interessante aparte Blattschmuck-Pflanze beliebt.
Die Zahl der Arten ist doch schon riesig, warum kommen immer noch neue Züchtungen auf den Markt?
Weil der Kunde es offensichtlich so will! Der kommt zu uns und fragt: „Was gibt es Neues?“ Und er will nicht das, was er schon kennt oder was sein Nachbar hat, sondern eben etwas Anderes, Neues!
Das Interview führte die Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG), die der Böhlje Pflanzenhandel GmbH, die zu den ältesten Baumschulen Deutschlands zählt, für ihren Ausstellungsbeitrag zur dritten Hallenschau der Internationalen Gartenausstellung (IGA) Berlin eine Große Goldmedaille verliehen hat.