Glyphosat potenziell krebserregend: Monsanto geht juristisch vor
Für Bayer kommt diese Einschätzung der kalifornischen Behörde für Gesundheit und Umwelt zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Denn der deutsche Chemiegigant übernimmt den Saatgut- und Pflanzenschutzexperten Monsanto für 66 Milliarden Dollar. Rund die Hälfte des Umsatzes der Neuakquisition stammt aus dem Verkauf von glyphosathaltigen Mitteln.
Monsanto will nun gegen die Entscheidung, Glyphosat auf die Liste potenziell krebserregender Stoffe zu setzen, gerichtlich vorgehen. Sie sei ungerechtfertigt auf der Basis von Wissenschaft und Gesetz, wie Spiegel Online berichtet.
Kalifornien contra Glyphosat – EU-Mitglieder uneinig
Während Kalifornien in der Debatte um den umstrittenen Wirkstoff nun klar Position bezieht, herrscht in Europa immer noch Uneinigkeit zum Thema Glyphosat. Während EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis im Plenum eine weitere Zulassung des Wirkstoffs um zehn weitere Jahre verteidigt hat, sind die Mitgliedsstaaten unterschiedlicher Ansicht.
Die Schweiz will Glyphosat auf keinen Fall verbieten. Mancher EU-Parlamentarier wirft Monsanto vor, wissenschaftliche Studien beeinflusst zu haben, die das Krebspotenzial von Glyphosat verneinen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) hätten in ihrer Bewertung des Gesundheitsrisikos, das durch Glyphosat ausgehen könnte, die Ergebnisse der IARC einfach unter den Tisch fallen lassen. Mehrere Abgeordete mutmaßten, dass der US-Konzern Monsanto die Bewertungen beeinflusst hätte.