Acquistapace: Meister der innerbetrieblichen Logistik

Veröffentlichungsdatum: , Katrin Klawitter

Im Betrieb fasst die ganze Familie mit an: Links Mutter Ute Acquistapace, daneben Sohn Luca, der auf absehbare Zeit Betriebsnachfolger wird, und Vater Udo Acquistapace. Foto: Katrin Klawitter

Der Gartenbau-Betrieb Acquistapace produziert im Jahr rund 3,5 Millionen Topfpflanzen – und arbeitet bereits seit Langem mit einem intensiven Technikeinsatz. Jede Topfpflanze wird dadurch nur wenige Male von menschlichen Händen angefasst. Seit einigen Monaten hilft zudem ein Roboter beim Pflanzeneinstellen in Paletten.

Roboter ersetzt Arbeitskraft

Einige Programmierzeit hat es gedauert, bis der metallene Arm diese Arbeit gut bewältigen konnte. Nun aber erledigt er seine Aufgabe einwandfrei, zieht jede Palette heran und füllt sie auf den Punkt genau mit Pflanzen. Der Roboter (siehe Bild rechts, Foto: Katrin Klawitter) ersetzt damit eine ganze Arbeitskraft, die nun für andere wichtige Arbeiten zur Verfügung steht, rechnet Unternehmer Udo Acquistapace vor. In Zeiten des drückenden Arbeitskräftemangels eine enorme Entlastung. Kein Wunder, dass der Roboter in naher Zukunft noch doppelten Zuwachs bekommen soll.

Viele Prozesse vollautomatisch

Auch sonst laufen im Betrieb Acquistapace in Westerstede viele Prozesse bereits vollautomatisch. Viele Mitarbeiter haben vor allem bedienende, organisatorische und überwachende Aufgaben, damit die innerbetriebliche Logistik störungsfrei läuft: Die Topfstraße muss mit Jungpflanzen, Töpfen und Erde versorgt werden, bei der Absetzmaschine sind volle Tische ins Gewächshaus und leere Tische zum Befüllen zu schieben. Danach rollen die Tische weiter an ihren Platz im Gewächshaus, werden bestenfalls so lange automatisch mit Wasser und Dünger versorgt, bis die Pflanzen gerückt werden oder in den Verkauf gehen.

Fünf Gärtnermeister im Einsatz

Natürlich benötigt der Betrieb trotz oder gerade wegen des hohen Technisierungsgrades Fachleute, die sich intensiv um die Produktion und Qualität der Pflanzen kümmern. Gleich fünf Gärtnermeister sind dafür im Einsatz: Neben Udo Acquistapace und Sohn Luca drei weitere Meister – einer für den Verkauf, zwei für die Produktion. Diese erfolgt, ganz im Trend der Zeit, bereits sehr nachhaltig. So setzt der Produktionsbetrieb betriebsübergreifend ein um 30 Prozent torfreduziertes Substrat ein, mit Anteilen von zertifiziertem Kompost und extrafeiner Holzfaser. Bei Poinsettien wird der Betrieb in diesem Jahr sogar schon auf einen Torfersatz von 50 Prozent gehen.

Betrieb setzt auf Nützlinge

Der Pflanzenschutz funktioniert mittlerweile fast komplett über Nützlinge, die schon prophylaktisch und regelmäßig in großen Mengen (weit mehr als empfohlen, beispielsweise 350 Raubmilben je Quadratmeter) ausgeblasen werden. Das ist durch den Mengenbezug nicht wesentlich teurer, dauert für den ganzen Betrieb nur ein paar Stunden und ist sehr effektiv. Pflanzenschutzprobleme gibt es darum kaum, trotz der vielen verschiedenen Kulturen – unter anderem Ranunculus, Argyranthemum frutescens, Osteospermum, Pelargonien, Dianthus, Helianthus, Aster novi-belgii, Cyclamen und Poinsettien – und wenn, werden sie dank guter Sichtkontrolle früh als Herd bekämpft.

► Mehr über das Gartenbau-Unternehmen Acquistapace in Westerstede erfahren Sie in unserem großen Betriebsporträt in der Gärtnerbörse-Ausgabe 3/2022.

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