97 Gehölze wiesen ALB-Befall auf
Im August 2019 wurde im Kreis Miesbach der ALB entdeckt (TASPO Online berichtete). Unverzüglich wurden Maßnahmen eingeführt, um dem ALB Einhalt zu gebieten. Wie die LfL nun mitteilte, liegen mittlerweile auch die detaillierten Analysen der Untersuchungen der befallenen Gehölze vor. Ende März dieses Jahres wurde demnach mit den Fällungen streng nach Vorgaben des Bundes und der EU zur Bekämpfung des ALB begonnen. In den vorgegebenen 100-Meter-Radien sind von den relevanten 16 Laubgehölzgattungen insgesamt 13 Gattungen festgestellt, gefällt und untersucht worden. Bei der anschließenden Analyse der gefällten Gehölze wurden insgesamt 40 lebende Käfer gefunden, zudem rund 130 Larven und es wurden circa 400 Eiablagestellen festgestellt worden. An 97 Gehölzen konnte ALB-Befall festgestellt werden, wobei 77 Gehölze lebenden Befall aufwiesen. Bei den vom ALB-befallenen Gehölzen handelte es sich um Ahorn, Rosskastanie, Birke und Weide.
Erweiterung der Befallszone war nötig
Der bei den Fällungen festgestellte ALB-Befall hatte zur Folge, dass weitere Fällmaßnahmen nötig waren, sowie eine Änderung der Allgemeinverfügung. Ebenso musste die bisherige Befallszone in Richtung Südosten und Nordwesten erweitert werden. Die Bekämpfungsmaßnahmen endeten Mitte Mai und weitere Funde blieben aus. Da die Fällungen auch während der Brutzeit einiger Vögel stattfanden, mussten die Tiere teilweise umgesetzt werden, oder Nestlinge zur Aufzucht und anschließendem Auswildern in Zusammenarbeit mit den örtlichen Vogelschutzverbänden in Pflege gebracht werden.
22 Linden von Fällung ausgenommen
Allerdings wurden 22 Linden im Waitzinger Park von der Fällung verschont, da sie aufgrund ihres Alters und ihres kulturellen Wertes für die Allgemeinheit unter Naturschutz gestellt wurden. Diese Gehölze standen fortan unter intensivem Kronenmonitoring durch speziell zur ALB-Diagnose ausgebildete Baumkletterer. Allerdings seien die Bürger auch weiterhin aufgerufen, aufmerksam zu sein.