LALLF untersucht Proben
Nachdem man an einer Birke verdächtige Ausbohrlöcher entdeckt hatte, wurden umgehend weitere Maßnahmen eingeleitet (TASPO Online berichtete). Sicher gestellte Birkensegmente wurden unmittelbar an das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) in Rostock überbracht, wo das Holz und die darin befindlichen Bohrgänge von Experten untersucht worden.
Besonderes Augenmerk legte man dabei auf die Form der Bohrgänge, um Aufschlüsse über die Verursacher der Ausbohrlöcher zu erhalten. Bei den Untersuchungen wurde auch eine lebende Larve gefunden, die zur zweifelsfreien Bestimmung mit weiteren Proben Bohrmehl in das Nationale Referenzlabor, dem Julius-Kühn-Institut, gebracht wurde.
Experten identifizieren Blausieb
Der zunächst angenommene Verdacht, es handele sich bei dem Schädling um den gefürchteten Asiatischen Laubholzbockkäfer (ALB) haben sich dann jedoch nicht bestätigt. Vielmehr handele es sich bei der gefundenen Larve nicht um den ALB, sondern um das heimische Schadinsekt „Blausieb“. Den Schadschmettering, auch unter dem Namen Kastanienbohrer bekannt, habe ein ähnliches Fraßbild wie der ALB. Die Bohrlöcher dieser holzbohrenden Schmetterlingsart sind im Durchmesser auch etwa einen Zentimeter groß, doch bevorzugt das Blausieb in der Regel geringe Baumhöhen zur Eiablage. Beim Fund in Warnemünde sei das allerdings nicht der Fall gewesen, weshalb es zur ursprünglichen Annahme kam.
Identifikation per DNA-Analyse
Die Untersuchung zweier weiterer Birken mit Verdacht auf ALB-Befall wurden jetzt ebenfalls abgeschlossen, ohne dabei auf weitere Holzschädlinge zu treffen. „Einen Befall mit dem Quarantäneschädling ALB können wir deshalb nicht bestätigen“, erklärte Minister Dr. Till Backhaus erleichtert. Im Nationalen Referenzlabor, dem Julius-Kühn-Institut in Braunschweig, gelang Experten demnach kein Nachweis von DNA-Spuren des ALB und die gefundene Raupe konnte ebenfalls zweifelsfrei als „Blausieb“ identifiziert werden. „Zur Absicherung des Befundes werden wir in Warnemünde in den nächsten Monaten ein Monitoring an den Bäumen im Umkreis von 500 Meter rund um den Befallsherd durchführen“, erklärt Dr. Stephan Goltermann, Direktor des LALLF die weiteren Maßnahmen. Die behördlichen Maßnahmen nach Befallsverdacht durch einen prioritären Quarantäneschaderreger sind damit nun abgeschlossen.