Arznei- und Giftpflanzen des Jahres gewählt

Veröffentlichungsdatum: , Sven Weschnowsky / TASPO Online

Echter Salbei wurde zur Arzneipflanze des Jahres 2023 gewählt. Foto: Wolfgang Eckert/ Pixabay

In diesem Jahr wurde der Echte Salbei (Salvia officinalis) vom Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde an der Universität Würzburg zur Arzneipflanze des Jahres ernannt. Der Botanische Sondergarten Wandsbek hingegen kürte die Giftpflanze des Jahres 2023. Die Wahl fiel hier auf Petersilie.

Immergrüner Halbstrauch stammt aus Mittelmeerraum

Salvia officinalis gehört zur Familie der Lippenblütler und hat seine ursprüngliche Heimat im Mittelmeerraum. Der immergrüne Halbstrauch verfügt über längliche, silber-graue Blätter mit filziger Behaarung an der Unterseite. Die Blätter verströmen einen stark aromatischen und sehr einzigartigen Geruch. Von Mai bis Juli blüht die Pflanze weiß, rosa oder violett und bis in den September können die Blätter des Salbeis gesammelt werden. Sie können sowohl frisch, als auch getrocknet verwendet werden und in der Küche als Kräuter, aber auch als Arznei Verwendung finden. Als Arzneipflanze des Jahres 2023 soll auf die vielseitige Nutzung in der europäischen Medizin hingewiesen werden.

Medizinischer Einsatz von Salbei

In Europa gewann der Echte Salbei im Mittelalter an Bedeutung, obwohl er bereits im Altertum als Heilkraut eingesetzt wurde, entdeckte die Klostermedizin ihn und seine heilende Wirkung später erneut. Der botanische Name Salvia officinalis setzt sich aus dem lateinischen Wort „salvia“ und dessen Adjektiv „salvus“ zusammen, welches die Bedeutung gesund oder heil hat. Die ätherischen Öle und Gerbstoffe wirken keimtötend, entzündungshemmend und krampflösend und schweißhemmend. Die Einsatzgebiete von Salvia officinalis erstrecken sich daher als Arzneipflanze von Verdauungsbeschwerden wie Sodbrennen und Blähungen über Entzündungen im Mund und Rachen sowie starkem Schwitzen, etwa in den Wechseljahren. Zudem ist Salvia officinalis auch in der Küche als Gewürz sehr beliebt.

Petersilie zur Giftpflanze 2023 ernannt

In der Küche beliebt ist auch Petersilie, die überraschenderweise 2023 vom Botanischen Sondergarten Wandsbek in Hamburg zur Giftpflanze des Jahres ernannt wurde. Dass die beliebten Küchenkräuter auch eine Schattenseite haben, wird viele überraschen. Bei der Petersilie ist aber erst im zweiten Jahr nach der Blüte Vorsicht geboten. Dann bildet die Pflanze 30 bis 70 Zentimeter hohe Blütenstiele, die Saatkörner enthalten Persilienöl, welches wiederum Apiol enthält. Dieses wirkt sich die Muskelfasern der Blase, des Darms und des Uterus aus.

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