Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Miesbach war der Käferbefall einiger Bäume vor Ort aufgefallen. Durch sie wurde auch direkt die LfL informiert, welche mit einem Team anrückte und den Verdacht bestätigte. Es handele sich tatsächlich um den gefährlichen Quarantäneschädling aus Fernost. Mehrere Bäume seien bereits befallen. Die Landesanstalt fordert Bürgerinnen und Bürger, die Befallssymptome oder gar den Käfer selbst entdecken, dazu auf, dies umgehend zu melden. Aktuell werden in Miesbach die genauen Ausmaße sowie das weitere Vorgehen abgestimmt.
Quarantäneschädling durch Verpackungsholz eingeschleppt
Der Asiatische Laubholzbockkäfer ist eine in Ostasien heimische Bockkäferart, die vermutlich durch Bau- und Verpackungsholz in den 1990er-Jahren nach Europa und in die USA eingeschleppt wurde. Der Käfer gilt als besonders gefährlicher Holzschädling, der Eier unter die Rinde von gesunden Laubbäumen legt. Auch vor Obstbäumen macht der Schädling in unseren Breitengraden keinen Halt. Bei starkem Befall kann es bis zum Absterben des Baumes kommen. In Bayern ist der Asiatische Laubholzbockkäfer bereits an fünf Standorten entdeckt worden.
EU-Beschluss regelt Ausrottung des Käfers
In Deutschland ist der Asiatische Laubholzbockkäfer bisher neben Bayern in drei weiteren Bundesländern in Erscheinung getreten und bekämpft worden. Die Europäische Union erließ 2015 einen Beschluss, in dem die Bekämpfung des eingeschleppten Schädlings geregelt ist. Demnach werden Wirtspflanzen einer bestimmten Größe in einem Radius von 100 Metern um einen befallenen Baum gefällt, gehäkselt und verbrannt. Das muss direkt und unmittelbar vor Ort geschehen, um einer weiteren Ausbreitung des Käfers vorzubeugen. Wirtspflanzen in einer Pufferzone von bis zu zwei Kilometern unterliegen speziellen Auflagen, zudem werden Lockstofffallen aufgestellt.
Weitere Informationen zum Thema Asiatische Laubholzbockkäfer finden sich auf dem Internetauftritt der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft.