Baumwanze richtet erheblichen Schaden im Schweizer Obstbau an
Die Marmorierte Baumwanze (Halyomorpha halys) stammt ursprünglich aus Ostasien und wurde 2004 zum ersten Mal in der Schweiz entdeckt. Seither habe sie sich zu einem bedeutenden Schädling in der Landwirtschaft und zudem zu einem lästigen Plagegeist in Siedlungsgebieten entwickelt. Wie bereits in Italien (TASPO Online berichtete), so werde jetzt auch in der Alpenrepublik die Samurai-Wespe als natürlicher Gegenspieler des Schädlings eingesetzt. Agroscope, das 2014 gegründete Kompetenzzentrum der Schweiz für landwirtschaftliche Forschung, überwacht das Auftreten und die Entwicklung der Wanze und untersucht verschiedene Strategien, um die von ihr verursachten Schäden zu reduzieren. Die Schlupfwespe stamme ebenfalls aus Asien und parasitiert die Eier der Marmorierten Baumwanze.
Freilandversuch auf Birnenparzelle
Die Verbreitung der Samurai-Wespe habe sich laut Agroscope in der Schweiz seit einigen Jahren zwar bereits verselbständigt, doch sei die Population noch zu gering, um dem Schädling Einhalt zu gebieten. Nun haben das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) und das Bundesamt für Umwelt (BAFU) erstmals einen kontrollierten Freisetzungsversuch mit der Samurai-Wespe auf einer Birnenparzelle im Kanton Zürich bewilligt. Ziel des Versuchs sei eine Messung der Parasitierungsrate im Schweizer Freiland.
Ergebnisse in einigen Wochen erwartet
Am ersten Versuchstag wurden rund 270 nicht mehr lebensfähige Eigelege der Marmorierten Baumwanze auf der Birnenparzelle ausgebracht und in unmittelbarer Nähe die Samurai-Wespen freigesetzt. Nach vier Tagen werden die ausgebrachten Eier wieder eingesammelt, ins Labor gebracht und untersucht, ob sie durch die Wespen parasitiert wurden. „Der Versuch ist sehr wichtig, um abschätzen zu können, ob die Samurai-Wespe auch unter Schweizer Bedingungen die Marmorierte Baumwanze natürlich bekämpft. Ich bin sehr gespannt auf die Ergebnisse“, erklärt Barbara Egger, verantwortliche wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Agroscope. Die Resultate des Freisetzungsversuchs seien in einigen Wochen zu erwarten.