Heizkosten übersteigen Budget
Der SWR machte in einem Radio-Beitrag darauf aufmerksam, dass es an der TU Kaiserslautern womöglich weitreichende Konsequenzen der Energiekrise zu spüren gebe. Die 1973 am Fachbereich Biologie eingeweihten Gewächshäuser sollen demnach ab Dezember nicht mehr beheizt werden. Die Universität könne es sich angesichts steigender Energiepreise schlichtweg nicht mehr leisten, die Tropengewächshäuser zu unterhalten, heißt es. Eine Sprecherin verwies gegenüber der Rundfunkanstalt darauf, dass man es zudem nicht verantworten könne, dass Menschen bei 19 Grad in Büros sitzen sollen, während man Unmengen an Gas für die Beheizung der energieintensiven Tropengewächshäuser „verschwende“.
Tropenpflanzen sollen an Botanische Gärten abgegeben werden
Die Gewächshäuser müssten demnach konstant auf 26 Grad beheizt werden, damit die tropischen Pflanzen nicht absterben. Das wolle die TU Kaiserslautern auch verhindern, indem man die Pflanzen an andere Tropengewächshäuser und botanische Gärten abgebe. Werden jedoch keine Abnehmer gefunden, würden die Pflanzen letztendlich absterben. Das gelte es allerdings zu verhindern. Bestehen bleiben sollen allerdings die Außenanlagen und die Forschungsgewächshäuser der TU, in denen Studierende und Doktoranden an verschiedenen Nutzpflanzen und deren Optimierung arbeiten.
Online-Petition zum Erhalt der Tropengewächshäuser
Keine guten Vorzeichen also für die Tropengewächshäuser der TU Kaiserslautern also. Was genau mit den nicht beheizten Gebäuden geschehen solle, stehe laut Informationen des SWR noch nicht fest. Die Sprecherin betonte allerdings, dass ein Abriss noch nicht feststehe. Dagegen habe sich auch bereits eine Stimme erhoben. Der Biowissenschaftler Christoph Zirwes hat eine Online-Petition gestartet, um die Tropengewächshäuser zu erhalten. Zwar könne Zirwes die rein wirtschaftlichen Gründe nachvollziehen, betont aber, dass mit dieser irreversiblen Entscheidung ein enormer Verlust an Biodiversität einhergehe. Im Repertoire des Botanischen Gartens der TU Kaiserslautern befänden sich laut dem Biowissenschaftler 2.000 bis 3.000 Arten, wovon 80 Prozent auf die Pflanzen fallen. Es sei demnach eine Entscheidung gegen die Artenvielfalt.