Auszeichnung für Veitshöchheimer Saatmischung

Veröffentlichungsdatum: , Sven Weschnowsky / TASPO Online

Die Saatgutmischung stärkt die Biodiversität deutlich. Foto: Marzini /LWG

Den European Bee Award des EU-Parlaments konnte der „Veitshöchheimer Hanfmix“ gewinnen. Damit wird die Entwicklung der speziellen Wildpflanzenmischung der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) für seine Bienenfreundlichkeit gewürdigt.

Mischung aus 30 ein- und mehrjähriger Pflanzen

Das Projekt „Veitshöchheimer Hanfmix“ ist vergangene Woche in Brüssel mit dem European Bee Award des Europäischen Parlaments ausgezeichnet worden. Entwickelt wurde die bienenfreundliche Saatgutmischung an der LWG in Veitshöchheim. Ein interdisziplinäres Team der LWG habe über Jahre an der Mischung gearbeitet und geforscht. Die Saatgutmischung bestehe demnach aus 30 ein- und mehrjährigen Pflanzenarten. Sie blüht abwechselnd den ganzen Sommer über und liefert über Biogasanlagen erneuer- und speicherbare Energie aus Wildpflanzen. Die spezielle Mischung wird mittlerweile in vielen bayerischen Regionen erfolgreich angebaut und trägt erheblich zur Artenvielfalt bei.

Stärkung der Biodiversität durch Mischung

Zudem erhalten Produzenten über das bayerische Kulturlandschaftsprogramm eine bestimmte Förderung, so dass die Mischung auch betriebswirtschaftlich attraktiv ist. Darüber hinaus werde laut Bayerischem Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) die Biodiversität auf landwirtschaftlich genutzten Flächen erheblich gestärkt. Die Mischung biete den Insekten Nahrung, schützt vor Erosion und verschafft auch im Winter dem Niederwild Deckung und Nahrung. Betrachtet man den Wert der Pflanzen für Biogas-Anlagen fällt zwar auf, dass sie weniger Methan als Mais liefern, doch benötigt der Mix außer Düngung und Ernte keine weiteren Arbeitseinsätze und liefert auch in trockenen Jahren stabile Erträge. Betriebswirtschaftliche Ergebnisse kommen dennoch an die von einer Maisfruchtfolge heran. Zudem trägt die Blühmischung zur Reduzierung der Nitratwerte im Boden bei, wodurch sie sich besonders für die Sanierung von nitratbelasteten Böden und den Anbau in Wasserschutzgebieten empfiehlt.

Vereinbarkeit von Bienenschutz und Landwirtschaft

„Die Auszeichnung aus Brüssel freut uns sehr. Denn sie honoriert auch die großen Leistungen des Freistaats zum Schutz der Insekten auf unseren Fluren. Sie zeigt eindrucksvoll: Wir in Bayern können beides, Bienenschutz und landwirtschaftliche Produktion. Mit unserer erfolgreichen Forschung und mit Innovationen unterstützen wir den Weg in eine zukunftsfähige Landwirtschaft, so wie das Staatsministerin Michaela Kaniber in ihrer Regierungserklärung angekündigt hat. Natürliche Ressourcen schonen und Biodiversität stärken waren zwei der erklärten Ziele“, erklärt Hubert Bittlmayer, der Amtschef des bayerischen Agrarministeriums.

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