Baden-Württemberg vergibt Umweltpreis an Gärtnerhof

Veröffentlichungsdatum: , Sven Weschnowsky / TASPO Online

Nicole und Martin Jeutter mit Baden-Württembergs Umweltministerin Thekla Walker (r.). Foto: Martin Stollberg

Der Gärtnerhof Jeutter aus Göppingen gewinnt den baden-württembergischen Umweltpreis 2022. Der seit 1993 vergebene Preis soll damit Unternehmen für besondere Leistungen im betrieblichen Umweltschutz und für eine vorbildliche umweltorientierte Unternehmensführung würdigen.

Preisträger in der Kategorie Handwerk

Der baden-württembergische Umweltpreis für Unternehmen wurde in der Zeit von 1993 bis 2002 jährlich vergeben, seitdem findet die Preisverleihung im zweijährigen Turnus statt und erfolgte damit in diesem Jahr zum bereits 19. Mal. Insgesamt hatten sich 53 Unternehmen und Organisationen für den Preis beworben, 22 wurden schließlich durch eine Jury für die Endausscheidung nominiert, In der Kategorie Handwerk konnte sich der Gärtnerhof Jeutter aus Göppingen durchsetzen. Das Unternehmen plant, gestaltet und baut naturnahe Gärten und verfolgt dabei einen ganzheitlichen Ansatz. Upcycling, Recycling, Regionalität, Ökologie, Biosiegel und fair gehandelte Waren spielen eine entscheidende Rolle im Unternehmen. In der Urteilsbegründung der Jury hieß es, dass sich der Gärtnerhof „mit seinem umweltbewussten und ganzheitlichen Gartenstil […] eindrücklich für die Verbindung von Biodiversität und Ästhetik [einsetzt]. Dabei überzeugen sowohl seine betriebliche Leistung in der Gestaltung und Umsetzung von Privatgärten als auch die Gestaltung seines eigenen Betriebsgeländes, bei denen der Gärtnerhof Umweltschutz und Nachhaltigkeit ganzheitlich im Blick hat und konsequent verfolgt.“ Geheizt werde hier nur mit eigenen Holzabfällen, der Strom stammt aus einer eigenen Photovoltaik-Anlage, er wird zudem eingespeist und deckt den Bedarf von sieben bis acht Haushalten, während der Strombedarf des Gärtnerhofs selbst nur zwei Haushalten entspricht. Neben dem Gärtnerhof

„Werden die 10.000 Euro Preisgeld in einen Vorzeigegarten investieren“

„Bewusstsein schaffen, dieses für die Natur schärfen und notwendige Biodiversität mit Ästhetik verbinden, leben wir im kompletten Unternehmen, aber auch privat bereits jahrelang. Diese Auszeichnung sehen wir als wunderschöne Würdigung unseres Engagements. Wir werden die 10.000 Euro Preisgeld in einen Vorzeigegarten auf unserem Betriebsgelände investieren. Hier werden wir möglichst viele Zukunftsaspekte vereinen, wie beispielsweise eine große Vielfalt an blühenden Pflanzen, Nahrung und Habitate für Insekten, Vögel, Amphibien und kleine Säugetiere. Ressourcenschonendes Upcycling von Materialien, eine Pergola, die Strom produziert, das schwebt uns hier vor“, freuten sich Nicole und Martin Jeutter über den Gewinn des Preises. „Wir Gärtner können mit unserem Wissen um Boden und Pflanzen die Branche fit für die herausfordernde Zukunft machen. Ständiges Lernen, um auf dem neuesten Stand zu bleiben, bringt uns betrieblich und persönlich weiter. Wenn wir gleichzeitig gesprächsbereit und offen für die Belange anderer sind, können wir gemeinsam gezielt in der Klimakrise gegensteuern. Also, auf in die Zukunft“, ergänzt Martin Jeutter.

Weiterer GaLaBau-Betrieb im Finale

„Die Preisträger des Umweltpreises sind wichtige Vorbilder, die Klimaschutz, Energiewende und Ressourceneffizienz mit viel Tatkraft und Innovationsgeist in ihren Betrieben leben und hierbei hoffentlich viele Nachahmerinnen und Nachahmer finden“, sagte Umweltministerin Thekla Walker bei der Preisverleihung in Stuttgart. Neben dem Gärtnerhof Jeutter schaffte es zudem auch der GaLaBau-Betrieb Blattwerk GmbH ins Finale. „Blattwerk möchte das Thema ökologische Gartengestaltung komplett aus der Nische holen und zum Standard machen“, erläuterte Geschäftsführer Stefan Böhm. Insgesamt wurden 60.000 Euro Preisgeld in sechs Kategorien vergeben.

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