Gegenüberstellung des dritten Quartals 2021 und 2022
Im ersten Dreivierteljahr 2022 konnten die Bau- und Gartenfachmärkte in Deutschland gegenüber dem Vorjahreszeitraum laut BHB ein Umsatzplus von 10,5 Prozent erwirtschaften (auf gleicher Fläche von plus 9,8 Prozent). Dieses Ergebnis sei allerdings teilweise auf den Vergleich mit dem Vorjahr zurückzuführen, in dem die ersten vier Monate von Gesamt- oder zumindest Teil-Lockdowns betroffen waren. Aussagekräftiger sei dem Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten zufolge die Gegenüberstellung der jeweils dritten Quartale, wonach die Branche in Deutschland aber immer noch um 2,3 Prozent (auf gleicher Fläche um 1,6 Prozent) gewachsen sei.
Entwicklung der Branchenmärkte in Österreich und der Schweiz
Ähnliche Zahlen vermeldet der BHB für die DIY-Branche in Österreich, wo die Umsätze nach den ersten neun Monaten 2022 bei 2,45 Milliarden Euro liegen würden (plus 2,5 Prozent). In der Schweiz seien die Umsätze in den dortigen Bau- und Gartenfachmärkten dagegen um 6,6 Prozent gegenüber 2021 gesunken (minus fünf Prozent auf gleicher Fläche), was der BHB ebenfalls den Auswirkungen von Lockdown-Phasen zuschreibt. Diese hätten im Schweizer Einzelhandel jedoch im vergangenen Jahr für enorme Zuwächse gesorgt und damit verglichen mit den Nachbarländern umgekehrte Effekte bewirken würden.
Gartenmöbel und -ausstattung rückläufig
Besonders hohe Zuwächse verzeichneten laut BHB die Sortimente Automotive mit Produkten wie unter anderem Treibstoffen, -aufbewahrung, Schmiermitteln, Ölen oder Autopflegeprodukten (plus 46,9 Prozent) sowie Heizung/Sanitär (plus 34,4 Prozent). Im zweistelligen Bereich positiv entwickelt hätten sich auch die Sortimente rund ums Renovieren – eine Entwicklung, die sich ähnlich auch in Österreich zeige, wo der Bereich Sanitär/Heizung ein Plus von 17,4 Prozent verzeichnen konnte. Verloren gegenüber dem Vorjahr haben dagegen in Deutschland die Sortimentsbereiche Gartenmöbel (minus 3,8 Prozent), Gartenausstattung (minus 0,1 Prozent) sowie Holz (minus 3,2 Prozent).
Gestiegene Betriebs- und Energiekosten treffen auch DIY-Branche
„Gemessen an den immensen Herausforderungen, denen die Bau- und Gartenfachmärkte im Augenblick ausgesetzt sind, bewegen sich die Umsätze auf einem guten Niveau“, so BHB-Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Wüst. Natürlich würden sich auch hier die bei vielen Produktbereichen deutlich gestiegenen Preise niederschlagen, Abstürze wie in anderen Konsumbereichen seien derzeit glücklicherweise jedoch nicht zu verzeichnen. „Dennoch steht auch die DIY-Branche vor einem ungewissen Winter und muss drastisch verteuerte Betriebs- und Energiekosten verkraften.“ Dies gelte, obwohl die Bau- und Gartenfachmärkte schon seit einiger Zeit in Sachen Energieeffizienz und Einsparpotenzialen deutlich nachrüsten würden wie beispielsweise durch die Optimierung der bestehenden Heizanlagen oder den Einsatz großer Dach-Photovoltaik-Flächen.