Bauarbeiten zum Jüdischen Garten begonnen

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So soll der Jüdische Garten einmal aussehen. Die Eröffnung ist für 2021 geplant. Foto: atelier le balto mit Manfred Pernice und Wilfried Kuehn

In den Gärten der Welt in Berlin haben die Bauarbeiten zum Jüdischen Garten begonnen. Damit entsteht der insgesamt elfte große Themengarten auf dem ehemaligen Gelände der Internationalen Gartenausstellung (IGA) 2017 in Marzahn.

Garten der Welt auf ehemaligen IGA Gelände entstanden

2017 fand die IGA im ehemaligen Erholungspark Marzahn in Deutschlands Hauptstadt Berlin statt. Im Anschluss an die 186 Tagen IGA Berlin 2017 wurde der Erholungspark zu den Gärten der Welt umfunktioniert und blieb der Öffentlichkeit damit erhalten. Es entstanden nach und nach verschiedene Themengärten und internationale Gartenkabinette, in denen Blumenmeere und Pflanzen aus aller Welt erkundet werden können. Neben der grünen Vielfalt Europas, die Natur Balis, Japans, Chinas oder Koreas sind auch religiöse Gärten entstanden. Zu denen gehören der Christliche, der Orientalische oder eben auch der in der Entstehung befindliche Jüdische Garten.

Dritte monotheistische Weltreligion als Grundlage

Laut einer Mitteilung der Gärten der Welt haben die Bauarbeiten zum Jüdischen Garten begonnen. Als 11. großer Themengarten soll dieser Garten den Dialog der Kulturen, Religionen und Weltanschauungen ergänzen. Als dritte und älteste monotheistische Weltreligion soll der Jüdische Glaube hier mit seinem spezifischen Naturverständnis dargestellt werden, wonach die Natur nicht Mittel, sondern eigenständiger Zweck der Schöpfung sei. Natur ist Leben, Sinnlichkeit, Üppigkeit und der Obhut des Menschen anvertraut, heißt es in der Meldung der Gärten.

Inspirationen aus Werken jüdischer Autoren

Neben Platz- und Wegeflächen, sowie zwei skulpturalen Kunstwerken sollen im ersten Schritt Gewächse, die eng mit jüdischem Leben verbunden sind, gepflanzt werden. Dabei wurden von den Planern des Gartens Obstbäume, Buchen, Feigen, Mandeln, Magnolien, Kastanien und Ulmen ausgewählt. Die Grundlagen der Auswahl dieser Pflanzen stammen aus Novellen, Gedichten, Kurzgeschichten, Essays und Briefen von jüdischen und dem Judentum nahestehenden Autoren. Über die Vielfalt der Pflanzen soll dadurch auch die Vielfalt jüdischen Lebens erzählt werden. Es werden zunächst große und kleine Bäume, Sträucher, Stauden, einjährige Pflanzen, Zwiebelpflanzen und Klettergewächse gepflanzt. In den nächsten Jahren sollen weitere Pflanzaktionen gemeinsam mit dem Umweltbildungszentrum stattfinden, die das Pflanzensortiment ergänzen und weitere Aspekte des jüdischen Naturverständnisses zeigen. Die Eröffnung des Gartens ist für 2021 geplant.

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