Zahl der Birkenpollen um mehr als 19 Prozent gestiegen
Aktuellen Forschungsergebnissen zufolge ist die Zahl der Birkenpollen in Deutschland in den vergangenen zwei Jahren um mehr als 19 Prozent gestiegen. Die Empfehlung der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst und anderer Organisationen lautet deshalb, die Pflanzung von Birken im öffentlichen Grün zu reduzieren.
Für dieses Jahr prognostiziert der PID allerdings weniger Birkenpollen. 2014 sei ein sogenanntes „Mastjahr“ mit einer hohen Pollenkonzentration gewesen und diesen folge in der Regel eines mit deutlich geringerer Konzentration, so der PID. Allergiker könnten somit mit schwächeren Symptomen als im vergangenen Jahr rechnen. Zudem habe der Birkenpollenflug in diesem Frühjahr langsam begonnen, sodass noch erst wenige Pollen fliegen.
Aktuelle Studie: Pollenkonzentration variiert selbst innerhalb einer Stadt
Wie eine aktuelle Studie der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst in Zusammenarbeit mit internationalen Partnern ergeben hat, kann die Pollenkonzentration sogar innerhalb einer Stadt sehr unterschiedlich sein. So hätten erste Auswertungen am Beispiel von Berlin gezeigt, dass der größte Unterschied in der Birkenpollenkonzentration zwischen den Messstellen in den Berliner Bezirken bei mehr als 200 Prozent liegt.
Die Verteilung der Gräserpollen differiert nach Angaben des PID sogar um bis zu 300 Prozent. Gemessen wurde an insgesamt 16 Stationen in Berlin – an belebten Orten wie dem Bahnhof Zoo ebenso wie in ruhigen Parkanlagen. „Damit ist allerdings auch klar, dass die bisherigen beiden Messstellen in Berlin nicht ausreichen, um für Pollenallergiker eine genau Belastungsvorhersage zu liefern. Wir benötigen wesentlich mehr Messpunkte“, erklärt Prof. Dr. med. Karl-Christian Bergmann, Leiter der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst.
PID: Baumpollenallergien werden weiter zunehmen
Generell geht der PID davon aus, dass Baumpollenallergien insgesamt weiter deutlich zunehmen werden. „Da die Baumpollenallergie dazu neigt, sich von einem allergischen Schnupfen zu einem allergischen Asthma auszuwachsen, sind Heuschnupfenpatienten besonders angesprochen, ihren Hausarzt oder Allergologen aufzusuchen, um sich rechtzeitig mit antiallergischen Medikamenten zu versorgen oder eine Immuntherapie zu besprechen“, so Bergmanns Empfehlung.
Zudem kann es zu sogenannten Kreuzallergien kommen. So zeigt jeder zweite Baumpollenallergiker Kreuzreaktionen auf Kern- und Steinobst wie Haselnüsse, Äpfel, Birnen, Pflaumen und Kirschen. Beim Verzehr bestimmter Obst- oder Gemüsesorten können dann allergische Symptome im Mund auftreten wie Juckreiz, Schwellung der Schleimhäute oder der Zunge. (ts)