Baumschule 1970 gegründet
Die aus einem landwirtschaftlichen Betrieb entstandene Baumschule wurde 1970 von Paul Van Poecke gegründet. Bis 1980 gab es ausschließlich Freilandanbau im gewachsenen Boden. Ab dann wurde der Nachfrage entsprechend sukzessive auf den Containeranbau umgestellt. 1998 traten die drei Söhne Koen, Bart und Stijn Van Poecke, in das Familienunternehmen ein, das sie als Geschäftsführer leiten. 2017 kam ein weiteres Containerfeld dazu und ein Gewächshaus wurde gebaut. 2019 gesellten sich eine neue Lagerhalle mit neuem Büro und zwei Be- und Entladerampen hinzu. Im Jahr 2020 wurden ein zusätzliches Containerfeld von 1,25 Hektar sowie ein 120 Meter langes Wasserspeicherbecken mit 5.000 Kubikmeter Fassungsvermögen angelegt. 2022 kommt ein weiteres 1,20 Hektar großes Containerfeld hinzu und das Gewächshaus wird von 3.000 auf 5.000 Quadratmeter erweitert.
Heckenpflanzen und Ziersträucher im Container, Taxus als Ballenware
Die Gesamtfläche des Betriebs beläuft sich auf 54 Hektar, davon zehn Hektar Taxus im Freiland, neun Hektar Containeranbau sowie 35 Hektar Gründüngung und Ackerbau für den Fruchtwechsel. Beschäftigt werden fünf feste Mitarbeiter und bei Bedarf Saisonkräfte. Das Sortiment der Baumschule umfasst immergrüne Heckenpflanzen im Container, hauptsächlich Koniferen und Kirschlorbeer-Arten (Prunus laurocerasus, Prunus lusitanica). Es wird ein breites Sortiment an Zwerggehölzen und Zypressengewächsen produziert, außerdem verschiedene Ziersträucher im C10. An Containern (drei, vier, fünf und zehn Liter) stehen rund 400.000 bis 500.000 Stück im Betrieb. Taxus baccata ist als Ballenware in Größen von 50 bis 200 Zentimetern verfügbar. Rosen werden seit zwei Jahren nicht mehr produziert, aber noch gehandelt.
In Bezug auf Nachhaltigkeit nennt das Unternehmen verschiedene Maßnahmen:
- Solarmodule auf den Hallendächern
- Bewässerung über Gießwagen, Wiederverwendung von Gießwasser
- bewusster Einkauf von Rohstoffen und Pflanzenschutzmitteln – so laufen Versuche mit Rinde und Kokos als Torfersatz in Zusammenarbeit mit Klasmann-Deilmann und ICL (Osmocote-Langzeitdünger)
- Düngung mit Osmocote beim Topfen, bei Bedarf Nachdüngung über die Bewässerung
- seit 2021 Verwendung von Recycling-Töpfen in der Farbe Taupe – Recycling-Töpfe würden vor allem in Deutschland, Schweden und im Vereinigten Königreich nachgefragt
Spezialisierung auf ein begrenztes Sortiment
Durch die Spezialisierung auf ein begrenztes Sortiment garantiert die Baumschule Pflanzen von hoher Qualität und Einheitlichkeit. Große Stückzahlen können kurzfristig geliefert werden. Abnehmer sind regionale Gartencenter bis hin zu großen Einzelhändlern. Kleinere Aufträge (Tagesgeschäft) laufen oft über Händler und Exporteure. Große Einzelhändler werden sowohl direkt als auch über Exporteure beliefert. Auf Wunsch kann ein Label angebracht werden. Die Ordermengen variieren je nach Kunde stark. Hauptlieferzeiträume sind Ende August bis Oktober und Februar bis April.
Die Baumschule, die sich auch auf der IPM 2023 präsentiert (Halle 6, Stand C26.4), exportiert hauptsächlich in die Niederlande, nach Deutschland (hierhin vor allem Prunus und Thuja) und Frankreich, aber auch nach Skandinavien, in die baltischen Staaten sowie in das Vereinigte Königreich. Durch die Vielzahl an Abnehmerländern wird das Risiko gestreut. Den Jahresumsatz beziffert Koen Van Poecke auf rund zwei Millionen Euro.
► Weitere Baumschulen in der Region Gent stellen wir in der TASPO 51/2022 vor.