Baumschulen in Belgien: Gehölz-Produktion mit langer Tradition

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Seit über zehn Jahren steht die Baumschul-Branche an der Spitze des belgischen Gartenbau-Sektors, bei der Anbaufläche ebenso wie bei Umsatz und Exportwert. Schwerpunkt der Baumschul-Produktion ist die Region Flandern. Dort hat die Gehölzkultur, begünstigt durch mildes Klima und leichte, fruchtbare Böden, eine jahrhundertelange Tradition.

Baumschule Van Hulle B&C: Hecken- und Forstpflanzen

Schwerpunkt der Baumschule Van Hulle B&C in Maldegem (Ostflandern) sind Jungpflanzen von Landschafts- und Forstgehölzen sowie Veredlungsunterlagen. Auf 100 Hektar werden vor allem Taxus, Prunus laurocerasus, Fagus, Carpinus, Quercus und Abies nordmanniana produziert, auch im Vertragsanbau. Abnehmer der Gehölze sind andere Baumschulen sowie Großhändler, Kommunen und Landschaftsbaufirmen.

Der Exportanteil liegt bei 60 Prozent, beliefert wird ganz Europa (außer der Schweiz) – vor allem Großbritannien, Frankreich und Deutschland. Neben der Eigenproduktion handelt Van Hulle B&C auch mit Baumschul-Produkten aller Art. Die Brüder Bart und Carl van Hulle führen das 1792 gegründete Familienunternehmen heute in der siebten Generation.

Baumschule Sylva: „Effizienz ständig steigern“

Forst- und Heckenpflanzen in über 100 Arten/Sorten sind auch das Metier der Baumschule Sylva in Waarschoot (Ostflandern), deren Ursprünge ins Jahr 1750 zurückreichen. Produziert werden zudem Unterlagen für Zier- und Obstgehölze, Weihnachtsbaum-Jungpflanzen und Pappeln für die Holzindustrie. Das stark exportorientierte Unternehmen (Exportanteil: 85 Prozent) verkauft vor allem an andere Baumschulen und Kommunen in den Nachbarländern sowie in Südeuropa und der Türkei.

Für die Zukunft sieht Tim van Hulle sein Unternehmen gut aufgestellt. „Wir müssen aber kontinuierlich etwas tun, um unsere Effizienz zu verbessern.“ So hätten sie zum Beispiel im letzten Jahr in eine neue Sortiermaschine investiert.

Baumschule Neyt-van Sante: mit der Lizenz für Rosen

Von ‘Abbaye de Cluny’ bis ‘Zéphirine Drouhin’: Die Baumschule Neyt-van Sante in Eernegem (Westflandern) ist auf die Produktion lizenzierter Rosen-Sorten spezialisiert. Im Programm sind rund 400 verschiedene Sorten, vor allem Züchtungen von Kordes, Tantau, David Austin, Lens Roses  und Meilland.

„Duft und eine lange Blütezeit stehen im Vordergrund. Gut verkaufen sich auch Sorten, die eine ‚Geschichte dahinter‘ haben, etwa bienenfreundliche Rosen“, betont Patrick Neyt.

Rund 600.000 Pflanzen verlassen das Unternehmen jedes Jahr, als wurzelnackte Ware ebenso wie im Container. 50 bis 60 Prozent werden exportiert: in sämtliche EU-Länder, auch Skandinavien, sowie den Mittleren Osten.

Baumschule Mentens: Spezialist für Großbäume

Die 1975 gegründete Baumschule Mentens in Meeuwen (Provinz Limburg) produziert auf 85 Hektar Fläche große Solitäre, auch als Formschnittpflanzen (etwa Buxus, Taxus, Prunus und Osmanthus), sowie mehrstämmige Gehölze und große Heckenpflanzen (etwa Carpinus betulus und Fagus sylvatica). Zum Programm gehören rund 70 verschiedene Arten/Sorten.

Verkauft wird vor allem an Landschaftsarchitekten und GaLaBauer sowie an den Großhandel. Die Baumschule betreut auch komplette Bauprojekte. Der Transport von Großbäumen wird an geeignete Speditionen vergeben, für kleinere Ware werden eigene LKW eingesetzt.

Der Export spielt mit rund 70 Prozent eine große Rolle; die wichtigsten Abnehmerländer sind die Niederlande, die Schweiz, Großbritannien, Irland, Deutschland und die Türkei.

Mehr zur Baumschul-Branche in Belgien lesen Sie in der April-Ausgabe der Deutsche Baumschule, die Sie im TASPO Online-Shop abrufen können.

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