Erstmals Lohn- und Rahmentarif abgeschlossen
Nach zahlreichen Tarifverhandlungsgesprächen haben sich die Baumschul-Arbeitgeber in Weser-Ems und die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) am 1. November auf einen Tarifabschluss für die Baumschulbetriebe in Weser-Ems geeinigt.
Erstmalig konnte nach Angaben der Gewerkschaft für die 170 Baumschulen sowohl ein Lohn- als auch Rahmentarifvertrag abgeschlossen werden.
Insgesamt 10,6 Prozent mehr Lohn – in mehreren Schritten
Mit dem neuen Lohntarif erhalten die Beschäftigten in Weser-Ems – ausgehend vom alten Tarifvertrag des Gartenbaus im Nordverbund – insgesamt 10,6 Prozent mehr Lohn, die Anhebung erfolgt laut IG BAU in mehreren Schritten:
- in Stufe eins steigen die Löhne rückwirkend zum 1. Juli 2018 um 6,1 Prozent
- in Stufe zwei ab 1. Juli 2019 um 2,5 Prozent
- und ab 1. Januar 2020 um weitere zwei Prozent
Vergütungen für Baumschul-Azubis steigen überproportional
Der Ecklohn liegt damit nach Angaben des BdB Landesverbands Weser-Ems gegenüber der TASPO bei 12,74 Euro in Stufe eins, ab 1. Juli 2019 bei 13,06 Euro und ab 1. Januar 2020 bei 13,32 Euro. Die Vergütungen für Auszubildende steigen überproportional. Sie liegen laut Gewerkschaft nun bei 632 Euro im ersten, 693 Euro im zweiten und 780 Euro im dritten Ausbildungsjahr.
Der Lohntarifvertrag läuft nach Angaben der IG BAU bis zum 31. August 2020.
Neuer Rahmentarif für Baumschulen in Weser-Ems
Im Rahmentarifvertrag für die Baumschulen in Weser-Ems ist unter anderem ein begrenztes Arbeitszeitkonto mit höchstens 150 Plusstunden bezogen auf zwölf Kalendermonate geregelt worden, außerdem mehr Urlaubstage und eine Übernahmeregelung für Auszubildende, hebt die Gewerkschaft hervor.
Beim Rahmentarifvertrag haben sich die Tarifvertragsparteien nach Angaben der IG BAU darauf geeinigt, diesen Anfang 2020 – insbesondere zur Frage der Einführung eines Entgeltsystems – neu zu verhandeln.