Pflanzen vor den Folgen der Trockenheit schützen
Hajo Beeken, Bereichsleiter des Betriebsteils Gristede in der Baumschule Bruns, hat zurzeit erheblichen Aufwand damit, Pflanzen und Bäume vor den Folgen der Trockenheit zu schützen. Nicht nur der Wasserverbrauch, so Beeken, falle in dieser heftigen Trockenperiode ins Gewicht. Die allgemeinen Kosten für den Betrieb der Bewässerung seien durch die erhöhten Diesel- und Strompreise in den letzten Jahren erheblich gestiegen.
Dabei sei das Ammerland noch nicht einmal das am stärksten von der Trockenheit betroffene Gebiet, sagt Beeken. „In anderen Regionen, beispielsweise im Landkreis Cloppenburg, sieht es noch wesentlich schlechter aus.“
Bleibt Niederschlag aus, wird es bedrohlich
Im Ammerland waren im Mai und Juni immerhin jeweils 40 Liter Niederschlag pro Quadratmeter zu verzeichnen. „Wir messen einmal im Monat die Grundwassertiefe der Brunnen. Im Moment ist der Grundwasserstand noch als normal anzusehen, aber wenn in den nächsten Wochen kein Niederschlag kommt, wird es bedrohlich“, so Beeken.
Großen Einfluss auf den Grundwasserspiegel hat nach seiner Meinung vor allem auch die Wasserentnahme durch die Industrie und Privathaushalte, die Entnahme durch die Landwirtschaft allgemein und durch die Baumschulen sei im Vergleich dazu eher gering. „Wenn die Baumschulen bewässern, ist das immer sofort sichtbar und wird dann gerne als Grund für den Wasserverbrauch angegeben“, erklärt Beeken weiter.
Mehr Bewässerung als sonst notwendig
Entnommen wird bei der Baumschule Bruns kein chloriertes, aufbereitetes Stadtwasser, sondern die Bewässerung erfolgt ausschließlich aus eigenen Brunnen und Beregnungsteichen – vielfach gezielt über Tröpfchenbewässerung bei Einzelpflanzen sowie eine zentrale Bewässerung bei größeren Solitärpflanzen.
Der Aufwand ist auch dadurch größer, dass bei dieser Bewässerung sauberes Wasser erforderlich ist und das Brunnenwasser/Teichwasser extra gefiltert werden muss. Während es in regenreicheren Jahren allgemein ausreiche, nur neu aufgeschulte Quartiere zu beregnen, sei es bei der augenblicklichen Trockenheit erforderlich, auch Quartiere zum Teil im zweiten oder dritten Standjahr zu beregnen.
Hitze für Containerbaumschulen weniger problematisch
Frank Meinen (Baumschule Meinen, Edewecht) beleuchtet das Thema aus der Perspektive einer Containerbaumschule: „Bedingt dadurch, dass wir nur Containerkulturen haben, müssen wir schon grundsätzlich darauf eingerichtet sein, zu beregnen. Dadurch ist der Aufwand nicht so riesig wie bei Freilandbetrieben.“ Wenn alles richtig laufe, sei man auf solche Trockenheitsperioden vorbereitet und etwas entspannter.
Mehrkosten fallen bei Energie an, einer vermehrten Wartung der Anlage und einem erhöhten Verschleiß sowie mehr Kontrolle und Kontrollfahrten durch die Quartiere. „Man muss nur etwas mehr in die Ecken gucken“, so Meinen.