Baumschulen: trotz Corona das Frühjahr gut gemeistert

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Wie hat sich die Lage der Baumschulen in den vergangenen Wochen verändert? Wie läuft der Absatz im Moment? Mit welchen Umsatzeinbußen durch die Corona-Krise müssen die Betriebe bislang in etwa klarkommen? Das fragten wir Helmut Selders, Präsident des Bunds deutscher Baumschulen (BdB).

Wie läuft der Absatz im Moment? Welche Kulturen sind gefragt, welche stehen noch in den Betrieben?

Der Export ist etwas weniger. Obstgehölze, Hecken- und Solitärpflanzen laufen gut, auch Bäume sind gut gelaufen, viele Sorten sind nahezu ausverkauft. Auch Bodendecker und Stauden sind gut verkauft worden und vielfach geräumt. Frühblüher – also die, die im März blühten – sind zum Teil weniger gut gelaufen.

Mit welchen Umsatzeinbußen durch die Corona-Krise müssen die Baumschulen bislang in etwa klarkommen?

Das kann man noch nicht genau sagen, da der April und der Mai Monate sind, in denen sehr viel verkauft wird. Vermutlich werden die deutschen Baumschulen kaum Umsatzeinbußen haben, außer eben der Export und jenen, die an den Endverkauf liefern.

Welche Folgen hat die Krise für die Betriebe bis jetzt, und wie gehen sie damit um?

Wie erwähnt, sind die Baumschulen recht gut mit dieser Krise zurechtgekommen. Mit etwas Sorge blicken wir auf die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes. Hier könnte es zukünftig zu einem vorsichtigeren Handeln kommen. Obwohl Grün von allen eine höhere Wertschätzung erfährt.

Wie stellen Sie sich auf die nahe Zukunft ein: Gibt es spezielle Maßnahmen, Sortimentsreduzierungen, Veränderungen?

Bei den meisten Baumschulen haben sich keine Änderungen bei beispielsweise der Aufschulung ergeben, wir planen langfristig. Durch den sehr guten Witterungsverlauf in den meisten Regionen konnten Kulturarbeiten und Aufschulung weitestgehend pünktlich erledigt werden. Eine Reduzierung von Mitarbeitern ist mir nicht bekannt.

Wie sieht die aktuelle Lage bezüglich der Erntehelfer aus?

Durch die gute Arbeit des Bundeslandwirtschaftsministeriums gab es kaum Probleme mit den Erntehelfern. Die Hygienestandards werden eingehalten. Die deutschen Baumschulen arbeiten mit Erntehelfern, aber vorwiegend mit fest angestellten Mitarbeitern.

Mit welchen Auswirkungen der Corona-Krise auf die Unternehmen rechnen Sie im weiteren Jahresverlauf?

Dieses Frühjahr haben die deutschen Baumschulen bis auf die genannten Ausnahmen überwiegend gut gemeistert. Der gute Witterungsverlauf hat uns geholfen, auch in diesen Zeiten viele Pflanzen zu verkaufen. Bäume und Grün sind und bleiben unverzichtbar. Viele Menschen werden zunehmend sensibler im Umgang mit der Umwelt, und das ist gut so. Wir hoffen, dass viel Grün gepflanzt wird und die Städte damit lebenswerter werden. Wir konnten deutlich sehen, dass Parks, Grünflächen, Begrünungen gerade jetzt gebraucht wurden und gebraucht werden, damit die Menschen sich erholen und bewegen können. Grün ist Leben! Baumschulen schaffen Leben!

Mehr zum Thema Baumschulen in der Corona-Krise lesen Sie in der aktuellen Ausgabe 5/2020 von Deutsche Baumschule, die in unserem Online-Shop abrufbar ist.

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