Einen Einblick gab der Ausschussvorsitzende Christoph Dirksen in seinem Bericht auf der Wintertagung des Bunds deutscher Baumschulen (BdB) in Goslar. Wie er deutlich machte, ist der Bereich chemischer Pflanzenschutz, insbesondere der Bereich Herbizide, in fast allen Baumschulen ein wichtiges Thema.
Herbizide und vor allem Roundup in der Diskussion
Doch in der Öffentlichkeit ist besonders der Einsatz von Herbiziden, speziell das Glyphosat-haltige Roundup, in den vergangenen Wochen und Monaten stark in die Kritik gekommen. Daher hat sich der Ausschuss von Dr. Heinrich Lösing (Versuchs- und Beratungsring Baumschulen in Pinneberg) in Goslar zum Thema „Roundup – Möglichkeiten und Grenzen in der Baumschule“ informieren lassen.
Aktuell sei es möglich, noch eine beschränkte Anzahl von Herbiziden einzusetzen, resümierte Dirksen, jedoch werde in Zukunft die Zulassungsproblematik dazu führen, dass immer weniger Pflanzenschutzmittel für den Bereich Baumschule am Markt sein werden. „Darauf werden sich die Baumschulen und auch die Versuchseinrichtungen einstellen und in diesem Bereich forschen und neue Lösungen finden müssen.“
Mechanische Unkrautbekämpfung gewinnt an Bedeutung
Dabei werde ein ganz wichtiger Punkt der Bereich „mechanische Unkrautbekämpfung in der Baumschule“ sein. Dirksen erwähnte die allseits bekannten Stockräumer oder Grubber, doch werde der Einsatz von GPS und Robotern in Zukunft sicher auch neue Wege aufzeigen.
In einem weiteren Vortrag von Prof. Martin Thieme-Hack von der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau (FLL) ging es um den Stand der aktuellen Überarbeitung der Gütebestimmung für Baumschulpflanzen, die sich künftig „TL Baumschulpflanzen“ = technische Lieferbedingungen für Baumschulpflanzen nennen sollen.
Gütebestimmungen: Überarbeitung auf einem sehr guten Weg
Die neue Überarbeitung der auch bisher „schon sehr guten“ Gütebestimmungen, durch die jeder Fachmann „eine Pflanzenlieferung hervorragend beurteilen“ konnte, ist laut Dirksen auf einem sehr guten Weg. Künftig soll es für Abnehmer und Fachleute mehr Hilfestellung und Hinweise geben, die die Pflanzenqualitätsbeurteilung leichter und plausibler machen. Als Beispiel hierfür nannte Dirksen, dass in Zukunft Mindestballengrößen bei Hochstämmen und Alleebäumen festgelegt sind.
Oftmals diskutiert werde bei Kunden eine Mehrfachballierung bei 4xv oder 5xv Alleebäumen. Auch diese Mehrfachballierung und dadurch im Ballen verwendeter Draht seien aus produktionstechnischen Gründen unumgänglich und richtig. Diese und viele weitere Informationen sollen zukünftig in der neuen „TL Baumschulpflanzen“ stehen. Dirksen hoffte, bereits im kommenden Jahr mit den „TL Baumschulpflanzen“ in die Gelbdruckphase kommen zu können.