Baumschulmuseum: Umzug von Pinneberg nach Ellerhoop?

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Das Deutsche Baumschulmuseum spiegelt die Wirtschafts-, Sozial- und Kulturgeschichte von einem der weltweit größten geschlossenen Baumschulgebiete. Foto: Pinneberger Baumschulland

Der Förderverein Kulturlandschaft Pinneberger Baumschulland hat die Sicherung und inhaltliche Weiterentwicklung des Deutschen Baumschulmuseums zum Leitprojekt erklärt. In diesem Kontext soll unter anderem der Umzug des Museums vom jetzigen Standort Pinneberg nach Ellerhoop anhand einer aktualisierten Machbarkeitsstudie geprüft werden.

Baumschulmuseum spiegelt Geschichte der Region wider

„Standortsuche fürs Museum“ und „Stadt verliert das Baumschulmuseum“ – so berichteten das Pinneberger Tageblatt und das Hamburger Abendblatt in der vergangenen Woche. Angestoßen wurden die Beiträge durch eine Presseinformation der Pinneberger SPD-Kreistagsfraktion, die sich mit der Verlagerung des Museums an den „Gartenbau-Standort“ Ellerhoop befasste. Mit rund 350 Baumschulen im Kreisgebiet, die zusammen fast 4.000 Hektar Fläche bewirtschaften, sei der Kreis Pinneberg immer noch eines der weltweit größten geschlossenen Baumschulgebiete und blicke auf eine stolze Tradition zurück, hieß es dort. „Das einzigartige Deutsche Baumschulmuseum spiegelt die über 250-jährige Wirtschafts-, Sozial- und Kulturgeschichte unserer Region wider. Am jetzigen Standort fehlen ihm jedoch Anbindung, und daraus folgend geringe Nutzerzahlen, und Entwicklungsmöglichkeiten wegen des für ein Museum ungeeigneten Gebäudes“, erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Helmuth Jahnke.

Standortverlagerung soll Baumschulmuseum langfristig sichern

Bereits 2008 sei deshalb in einer Machbarkeitsstudie eine Verlagerung des Deutschen Baumschulmuseums von Pinneberg an den Standort Ellerhoop mit Gartenbauzentrum und Arboretum sowie dessen inhaltliche Weiterentwicklung zu einer Umweltbildungseinrichtung empfohlen worden, so Jahnke weiter. Der gemeinnützige Förderverein Kulturlandschaft Pinneberger Baumschulland habe diesen Vorschlag jetzt wieder aufgegriffen, um das Baumschulmuseum langfristig zu sichern, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD Pinneberg.

Wie Dr. Frank Schoppa, Vorsitzender des Fördervereins, auf Anfrage der TASPO bestätigte, soll die aus 2008 vorliegende Machbarkeitsstudie „Vom Deutschen Baumschulmuseum zur Baum-Schule“ nun zur Sicherung und inhaltlichen Weiterentwicklung des Deutschen Baumschulmuseums aktualisiert werden. Die Kosten hierfür dürften geschätzt bei 20.000 Euro liegen, von denen der Förderverein 5.000 Euro bereitstelle. Weitere 5.000 Euro habe die Sparkasse Südholstein bereits als zweckgebundene Spende zur Verfügung gestellt. „Wir haben einen Antrag an den Kreis Pinneberg auf Übernahme der restlichen 10.000 Euro gestellt. Dieser Antrag liegt als Verwaltungsvorlage im Wirtschaftsausschuss vor“, so Schoppa.

Förderverein hofft auf Co-Finanzierung durch Pinneberger Kreistag

Besonders beleuchtet werden sollen dem Vorsitzenden des Fördervereins zufolge im Rahmen der Aktualisierung der Machbarkeitsstudie die Fragen „Standort/bauliche Anforderungen“ und „inhaltliches Konzept“. Eine Lenkungsgruppe soll dazu Experten zu den Themen „Hochbau/Architektur“, „Freiraumplanung/Außengelände“ sowie „Museumskundliches Konzept“ einbinden. In diesem Kontext seien auch bereits die Stichpunkte „Umzug zum Gartenbau-Kompetenzcluster Ellerhoop“ sowie die „Weiterentwicklung des Museums zur Umweltbildungseinrichtung rund um Baumschulprodukte/Stadtgrün/Grüne Stadt/Klimawandel“ gefallen, wie Schoppa gegenüber der TASPO angibt.

Der Förderverein hofft nun auf die Co-Finanzierung durch den Pinneberger Kreistag. Die Unterstützung der örtlichen SPD-Fraktion scheint jedenfalls bereits gewiss, denn laut ihrer Presseerklärung befürwortet diese sowohl die Verlagerung des Baumschulmuseums an den „Gartenbau-Standort“ Ellerhoop als auch die inhaltliche Weiterentwicklung zu einer Umweltbildungseinrichtung. „Es besteht die gute Chance der Realisierung eines Baumschul- und Umweltbildungszentrums Ellerhoop-Thiensen, in dem sich die Potenziale und Kompetenzen von Arboretum, Gartenbauzentrum und Baumschulmuseum bündeln und gegenseitig verstärken“, so die Prognose des stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Helmuth Jahnke.

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