Bayer stellt neues Bio-Insektizid Flipper vor

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Der Chemiekonzern Bayer darf durch einen exklusiven Vertriebsdeal mit AlphaBio Control das neue Bio-Insektizid Flipper auf der ganzen Welt (mit Ausnahme von Frankreich) vermarkten. Foto: Bayer

Ein Bio-Pflanzenschutzmittel, das Schädlingen mit einem aus dem Abfallprodukt von nativem Olivenöl gewonnenen Wirkstoff den Garaus macht: So beschreibt Bayer das neue Präparat Flipper, für das der Chemieriese durch eine mit AlphaBio Control geschlossene Vereinbarung ein weltweites Exklusiv-Vermarktungsrecht erhalten hat. Wir haben bei Bayer nachgehakt, wie Flipper genau wirkt und für welche Anwendungsbereiche im Gartenbau das Mittel geeignet ist.

Wie genau wirkt die bioinsektizid-akarizide Formulierung von Flipper?

Die Wirksamkeit des Wirkstoffs von Flipper – ungesättigte Fettsäuren/Carbonsäuren (Kohlenstoffkettenlängen C16 bis C20) – wird dadurch erreicht, dass die lipophilen Kohlenstoffketten in die äußeren Schichten des Zielschädlings eindringen und Zugang zur Zellmembran erhalten. Einmal in der Zelle angekommen, verbindet sich der ungesättigte Teil der Kohlenstoffketten mit einer Reihe von wichtigen Zellkomponenten. Dies stört die Zellfunktionalität, stört die Nahrungsaktivität und führt zum Tod des Schädlings.

Carbonsäuren sind natürlich vorkommende organische Verbindungen, die eine Carboxylgruppe (Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasserstoff) enthalten. Sie sind weit verbreitet und können aus vielen verschiedenen Quellen abgeleitet werden. Flipper enthält eine spezifische Gruppe ungesättigter Carbonsäuren im Bereich C14 bis C20, deren Auswahl auf insektizide Aktivität optimiert wurde.

Welche Anwendungsbereiche gibt es für Flipper im Gartenbau?

Wir haben uns auf die Entwicklung des Produkts für die Landwirtschaft konzentriert. Unser Augenmerk richtet sich nun auch auf die nicht-landwirtschaftliche Nutzung, einschließlich Homes & Gardens.

Welche Zulassungen gibt es für das Bio-Insektizid Flipper bereits in Deutschland und welche Zulassungen sind für den Gartenbau beantragt?

Das Produkt wird bereits in der kommerziellen Blumenproduktion in den Niederlanden und Ostafrika eingesetzt, insbesondere in Rosen und Chrysanthemen sowie vielen anderen Blumen, Sträuchern und Bäumen. In diesen Bereichen diente es zur Bekämpfung einer Reihe von Schädlingen, die auch in Häusern und Gärten vorkommen.

Das Produkt wurde für den Einsatz in Deutschland evaluiert und die formale Zulassung wird in naher Zukunft erteilt. Entsprechend dem Label dient das Produkt der Bekämpfung von Blattläusen, Weißen Fliegen und Milben in Tomaten, Erdbeeren und Gurken in geschützten Kulturen. Ein viel breiteres Einsatzspektrum, das unter anderem Zierpflanzen, Kleinobst und Baumfrüchte umfasst, wird noch in diesem Jahr evaluiert und bis zum Frühjahr 2020 final evaluiert sein.

Wie sieht der Zeitplan bei den Zulassungen aus?

Das Registrierungsverfahren für Homes & Gardens wird noch in diesem Jahr eingeleitet.

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