Bayern: 174 Erntehelfer Corona-positiv

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Die Ernte ruht aktuell, nachdem 174 Erntehelfer positiv auf das Corona-Virus getestet wurden. Symbolfoto: Jai79 / Pixabay

Im Großraum Dingolfing-Landau ergaben umfangreiche Tests nach zunächst sieben positiven Corona-Befunden auf einem Gemüsehof in der Gemeinde Mamming, dass sich insgesamt 174 Erntehelfer mit dem Corona-Virus infiziert haben. Der gesamte Betrieb stehe demnach unter Quarantäne.

Tests ergaben insgesamt 174 Infektionen

Nachdem Ende der vergangenen Woche sieben Infektionen mit dem neuartigen Corona-Virus auf einem Hof in der Gemeinde Mamming bekannt wurden, ordneten die örtlichen Behörden die Testung der gesamten Belegschaft von insgesamt rund 480 Mitarbeitern an. Laut einer Mitteilung des zuständigen Landkreises Dingolfing Landau seien neben den bereits bekannten sieben Fällen 167 weitere Erntehelfer positiv auf das Virus getestet worden. Der gesamte Betrieb, der für die Ernte von Erdbeeren, Gurken, Kohl und Rote Bete vornehmlich Saisonarbeitskräfte aus Ungarn, Rumänien, Bulgarien und der Ukraine beschäftigt, stehe demnach aktuell unter Quarantäne und auch die Ernte ruhe momentan.

Gesamter Hof steht unter Quarantäne

Das habe zur Folge, dass momentan auch die negativ getesteten Kontaktpersonen das Betriebsgelände nicht verlassen dürfen, dazu zählen alle 480 Mitarbeiter sowie die Betriebsleitung.  „Um eine weitere Ausbreitung zu vermeiden, müssen wir zum Schutz der Bevölkerung leider diesen Schritt gehen“, erklärte Landrat Werner Bumeder am Samstagabend. Es wurde zudem umgehend angeordnet, die infizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von den Nicht-Infizierten zu trennen. Die Einhaltung der Quarantäne werde außerdem von einem beauftragten Sicherheitsdienst strengstens überwacht, heißt es in der Meldung des Landkreises. Laut Bayerischem Rundfunk (BR) seien die Hygienevorschriften in dem Betrieb nicht ordnungsgemäß umgesetzt worden. Eine vorgeschriebene Trennung der Erntehelfer-Gruppen von 25 Personen sei demnach nicht ordnungsgemäß erfolgt.

Kostenlose Tests im gesamten Landkreis werden angeboten

Landrat Werner Bumeder habe vor dem Hintergrund des Ausbruchs angekündigt, auf dem Betrieb weitere Tests durchzuführen. Darüber hinaus soll allen Bürgern der Gemeinde Mamming angeboten werden, sich freiwillig und kostenlos testen zu lassen. Auch außerhalb der Gemeinde sollen die Tests ausgeweitet werden. Dennoch beruhigte der Landrat die Bevölkerung. „Nach unserer Einschätzung handelt es sich trotz der großen Zahl von Infizierten um einen in sich geschlossenen Personenkreis. Wir werden mit all unseren Möglichkeiten daran arbeiten, eine weitere Ausbreitung des Virus‘ zu verhindern“, so Bumeder. Gleichzeitig kündigte Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml eine neue Testoffensive in landwirtschaftlichen Großbetrieben an. Ziel sei, größeren Ausbruchsgeschehen wie aktuell in dem landwirtschaftlichen Betrieb in Mamming vorzubeugen. „Ein Schwerpunkt unserer Reihentests liegt natürlich auf dem betroffenen Landkreis Dingolfing-Landau und den anliegenden Landkreisen“, erklärt Huml.

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