Bayern will 30 Prozent Ökolandbau

Veröffentlichungsdatum: , Sven Weschnowsky / TASPO Online

Den Blick optimistisch in die Zukunft gerichtet, Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber. Foto: Hauke Seyfarth/ StMELF

Zum Schutz der Artenvielfalt geht kein Weg an Ökolandbau vorbei, so die Meinung vieler Experten. Im Freistaat Bayern existieren bundesweit die meisten Ökobetriebe und es sollen laut Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber noch viele mehr werden, denn bis 2030 sollen 30 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen im Freistaat ökologisch bewirtschaftet werden.

Ökolandanteil 2020 verdoppelt

Bei den ambitionierten Zielen des Freistaates konnte 2020 bereits ein Etappenziel realisiert werden und der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche verdoppelt werden. „Bayern ist das Ökoland Nummer Eins mit über 400.000 ha Fläche und rund 11.500 Ökobetrieben. Rund jeder dritte deutsche Ökobetrieb wirtschaftet in Bayern“, sagt Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber. Dabei reagierte sie auf kürzlich formulierte Kritik des Volksbegehrens „Artenvielfalt und Naturschönheit in Bayern“. Sie verdeutlichte zudem, dass der Erhalt der Artenvielfalt nicht allein die Landwirtschaft angehe, sondern es eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sei. „Es darf auch nicht vergessen werden, wie vorbildlich unsere konventionelle Landwirtschaft arbeitet. Schon jetzt nimmt jeder zweite bayerische Betrieb und damit jeder dritte Hektar landwirtschaftlicher Fläche an Agrarumweltmaßnahmen teil“, so Kaniber.

Öko-Landesprogramm BioRegio 2030

Der Ökolandanteil solle aber nicht stagnieren, vielmehr wolle man den Anteil bis 2030 auf 30 Prozent erhöhen. „Wir blicken hier sehr zuversichtlich in die Zukunft. Es gibt kein anderes Bundesland, das einen so hohen Ökoetat hat wie Bayern.“ Hier sehe Kaniber vor allem die Steigerung der Nachfrage nach Bioprodukten als essentiell an, um das Ziel erreichen zu können. Dafür habe man viele Maßnahmen im Öko-Landesprogramm BioRegio 2030 formuliert. Auch wolle man den Anteil von regional und ökologisch erzeugten Lebensmitteln in den Kantinen des Landes auf mindestens 50 Prozent erhöhen. Hier ist der Zeitrahmen bis 2025 enger gesteckt. Des Weiteren wurden Regionaltische gegründet, um Erzeuger und Abnehmer von Ökoprodukten zusammenzubringen, außerdem hat der Freistaat 27 Öko-Modellregionen eingerichtet.

Kompetenzzentrum Öko-Gartenbau eingerichtet

Auch in der Bildungsoffensive Ökolandbau sollen zukünftig noch mehr Inhalte zum Ökolandbau und die Verarbeitung von Bio-Lebensmitteln in die Ausbildung junger Menschen in den Grünen Berufen integriert werden. Zudem wurde auch ein Kompetenzzentrum für den Öko-Gartenbau eingerichtet. Für umstellungsinteressierte Landwirte habe die Landesregierung zudem das BioRegio-Betriebsnetz mit rund 100 Vorzeigebetrieben aufgebaut, um so Best-Practice-Beispiele zeigen zu können.

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