BCM stellt Insolvenzantrag: „Werden den Betrieb fortführen“

Veröffentlichungsdatum: , Daniela Sickinger / TASPO Online

Die Baumschule Christoph Marken in Westerstede führt unter anderem ein breites Koniferensortiment. Foto: BCM

Die BCM Baumschule Christoph Marken GmbH & Co. KG hat einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Oldenburg gestellt. Als Grund werden Liquiditätsprobleme unter anderem durch den Wegfall des russischen Markts genannt. Jetzt werde eine zukunftsfähige Lösung zum Erhalt des Unternehmens gesucht, informiert der vorläufige Insolvenzverwalter.

Geschäftsbetrieb soll stabilisiert werden

„Das erste Ziel ist die Stabilisierung des Geschäftsbetriebes“, erklärt Dr. Christian Kaufmann von der Pluta Rechtsanwalts GmbH, der vom Amtsgericht Oldenburg zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt wurde und sich derzeit einen ausführlichen Überblick über die finanzielle Lage der Baumschule verschafft. Laut einer Mitteilung von Pluta wurde die vorläufige Insolvenzverwaltung über das Vermögen der BCM Baumschule Christoph Marken GmbH & Co. KG am 15. August vom Amtsgericht Oldenburg angeordnet, nachdem der in Westerstede ansässige Produktionsbetrieb dort einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt hatte.

Kostensteigerungen und erheblicher Umsatzrückgang

Als Grund für den Insolvenzantrag werden von Pluta Liquiditätsschwierigkeiten der Baumschule genannt. Weil der Markt in Russland infolge des Ukrainekriegs komplett weggefallen sei, habe das Unternehmen einen erheblichen Umsatzrückgang zu verzeichnen gehabt. Darüber hinaus hätten diverse Kostensteigerungen die Liquidität der Baumschule belastet. Der Betrieb, der an insgesamt vier Standorten im Ammerland auf rund 66 Hektar Fläche unter anderem Rhododendron, Laubgehölze, Rosen, Bambus, Koniferen sowie Beerenobst produziert, beschäftige derzeit 45 Mitarbeiter.

„Ziel ist die Rettung des Unternehmens“

„Unser Ziel ist die Rettung des Unternehmens und der Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze“, wie Kaufmann betont. Hierzu soll eine „zukunftsfähige Lösung zum Erhalt der BCM“ gesucht werden, weshalb der vorläufige Insolvenzverwalter nach eigenem Bekunden Gespräche mit allen Beteiligten führen will. „Alle Möglichkeiten vom Insolvenzplan bis zu einer übertragenden Sanierung werden einbezogen“, so Kaufmann. Wie es weiter heißt, seien andere Gesellschaften des Gesellschafters Christoph Marken davon ebenso wenig betroffen wie Gesellschaften von Uwe Marken (EPS-Gruppe). „Das war uns wichtig, zu betonen, um hier Klarheit zu haben. Weitergehende Informationen können wir nicht geben, da der vorläufige Insolvenzverwalter nur für die BCM sprechen kann“, so Kaufmann.

Marken hofft auf zukunftsfähige Lösung

Der Geschäftsbetrieb der Baumschule werde unterdessen uneingeschränkt fortgeführt, wobei es im Hinblick auf die derzeit heiße und trockene Wetterlage besonders wichtig sei, die Bewässerung der Pflanzen sicherzustellen. „Die nächsten Wochen werden für das gesamte Team eine große Herausforderung“, so Christoph Marken, Namensgeber und seit 2007 auch Eigentümer der Baumschule. „Wir werden den Betrieb fortführen und den Verwalter bestmöglich unterstützen. Ich hoffe, dass wir eine zukunftsfähige Lösung erzielen können.“

Baumschule Schlangen GmbH & Co. KG stellt ebenfalls Insolvenzantrag

Einen Insolvenzantrag hat darüber hinaus jüngst auch die Baumschule Schlangen GmbH & Co. KG in Saterland gestellt, wie aus einer Bekanntmachung des zuständigen Amtsgerichts Cloppenburg vom 12. August hervorgeht (AG Cloppenburg, 9 IN 61/22). Demnach wurde der Cloppenburger Rechtsanwalt Christian Hanken zum vorläufigen Sachwalter bestellt, die Baumschule Schlangen GmbH & Co. KG – vertreten durch die Schlangen Verwaltungs-GmbH als persönlich haftende Gesellschafterin – sei jedoch berechtigt, „unter der Aufsicht des vorläufigen Sachwalters ihr Vermögen weiter zu verwalten und darüber zu verfügen“, wie es in der Insolvenzbekanntmachung heißt.

 

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