BdB: Es bleibt beim „Nein“ zur Charta „Zukunft Stadt und Grün“

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BdB-Präsident Helmut Selders bekräftigte in Goslar noch einmal das „Nein“ zur Charta „Zukunft Stadt und Grün“. Foto: Gabriele Friedrich

Das Nein zur Charta steht: Auch weiterhin muss der Bund deutscher Baumschulen (BdB) eine Unterschrift unter der Charta „Zukunft Stadt und Grün“ verweigern. „Wir können keinen Aufruf gutheißen, in dem für die Städte und Kommunen gebietsheimische Straßenbäume gefordert werden“, bekräftigte noch einmal BdB-Präsident Helmut Selders.

BGL mahnt Unterschrift des BdB unter Charta an

Sollte in einer nächsten Fassung der entsprechende Passus geändert werden, könnte er sich vorstellen, diese Charta doch noch zu unterschreiben. Beispielsweise wenn das Wörtchen „gebietseigene“ umgewandelt wird in „standortgerechte“ Gehölze.

Zuvor hatte August Forster, Präsident des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) in seinem Grußwort eine Unterschrift unter die Charta „Zukunft Stadt und Grün“ angemahnt.

Der BGL begrüße die Entscheidung von Bundesbauministerin Barbara Hendricks, in der Städtebauförderung 2015 besonders das Thema „Grün in der Stadt“ zu stärken. „Damit setzt die Bundesregierung neue Akzente im Städtebau, denn erstmals findet Grün in der Stadt hier eine herausgehobene Beachtung. Diese neue Entwicklung zeigt eindrucksvoll, dass unsere Überzeugungsarbeit für mehr lebendiges Grün in der Stadt und unsere Charta Zukunft Stadt und Grün erfolgreich ist“, so Forster.

Gemeinsame Anstrengungen wie auch in der Stiftung „Die grüne Stadt“ müssten intensiviert werden. Die neue Broschüre „Bäume in der Stadt – Wertvolle Gestalten im öffentlichen Grün“ unterstützen diese Bemühungen. Diese Stiftungen müssten nachhaltig und langfristig auf finanziell gesunden, eigenen Füßen stehen, sagte Forster.

Charta „Zukunft Stadt und Grün“ mittlerweile ein Erfolgsprojekt

Auch die Charta „Zukunft Stadt und Grün“ sei mittlerweile ein Erfolgsprojekt geworden mit 43 namhaften Unterzeichnern: große Unternehmen, Stiftungen und Verbände sowie zahlreiche Einzelpersonen zählten dazu. Die Charta sei bereits Bundes- und Landesministern, Staatssekretären in Berlin und anderswo vorgelegt worden und hatte immer zu interessanten Gesprächen und Terminen geführt. „Aber eine Unterschrift fehlt noch“, betonte Forster.

Trotz neuer Akzente im Städtebau durch die aktuelle Politik müssten die Verbände weiter daran arbeiten, das Thema Grün in der Stadt nachhaltig in der Städtebauförderung zu verankern. Ein eigenes Programm zu etablieren, das gleichberechtigt neben Denkmalschutz, Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen steht, wäre das Ziel, so Forster.

BdB: Baumschulen im Forschungsbereich unterstützen

Zu einer nationalen Strategie für grüne Stadtentwicklung zähle natürlich auch, dass man die Baumschulen im Forschungsbereich unterstützt, sagte Selders. Wissenschaftler, die im Baumschulbereich forschen, stellen immer wieder fest, dass wichtige Forschungsvorhaben, die den Stadtbaum im Klimawandel zum Gegenstand haben, nicht realisiert werden können, weil die Forschungsförderung fehlt.

Dabei sei wichtig im Hinblick auf die Arten, die sich für den Stadtstandort eignen, zu forschen – auch im Hinblick auf neue Schaderreger sowie auf die Wachstumsbedingungen in der Stadt. Der BdB sehe die Politik in der Verantwortung, den Baumschulen auf diesem wichtigen Feld weiter zu helfen.

Die Baumschuler selber würden bereits aktiv die Forschung unterstützen. Sie stellen Pflanzenmaterial und Quartiere bereit und sie engagieren sich finanziell. Die große gesellschaftliche Herausforderung, die der Klimawandel der Baumschul-Branche auferlegt, sei nicht allein zu stemmen, sagte Selders. Vielmehr sei dies auch ein Teil einer sinnvollen nationalen Strategie für grüne Stadtentwicklung.

Auch in Bezug auf das Urban Gardening, also Gärtnern in der Stadt, sollten die Baumschul-Unternehmer die Chance nutzen, diese Bürgerbewegung vor Ort zu begleiten und zu beraten. (fri)

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