BdB Sommertagung: Gärtner-Ausbildung in der Diskussion

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Bei der Informationsveranstaltung „Der BdB informiert“ (v. l.): Peter Klink, Erster Bürgermeister von Schwäbisch Hall, Friedrich Waller, Baumschul-Inhaber und Stadtrat von Schwäbisch Hall, Evelyn Gebhard, Mitglied des Europaparlaments, Harald Ebner MdB (Bündnis 90/Die Grünen) und BdB-Präsident Helmut Selders. Foto: Annette Hackbarth

Die geplante Neuausrichtung der Ausbildungsverordnung und die Zukunft der gärtnerischen Ausbildung gehörten zu den Topthemen bei der diesjährigen Sommertagung des Bunds deutscher Baumschulen (BdB).

Beruf Gärtner: künftig nur noch zwei statt sieben Fachrichtungen

Über die Kernfrage, ob der Beruf Gärtner tatsächlich noch alle sieben Fachrichtungen – vom Zierpflanzenbau bis zum Pflanzenfachberater – braucht, diskutieren derzeit nahezu sämtliche Fachverbände der Grünen Branche. Viele sind dabei der Ansicht, dass in der Gartenbau-Realität inzwischen eigentlich nur drei Fachrichtungen existieren: Produktion, Dienstleistung und Handel.

Entsprechend gab auch der BdB-Ausschuss Ausbildung im Hinblick auf die im Raum stehende Novellierung der aus dem Jahre 1996 stammenden Ausbildungsverordnung für Gärtner die Empfehlung, die sieben Fachrichtungen des Gartenbaus auf zwei Varianten zusammenzuführen und die Schwerpunkte auf die Faktoren Produktion und Dienstleistung zu legen. Bestehende und funktionierende Strukturen innerhalb der Bundesländer müssten dabei unberührt bleiben, betonte der Ausbildungsausschuss bei der Sommertagung in Schwäbisch Hall.

Außerdem sprach sich das Fachgremium des BdB dafür aus, in den Ausbildungsinhalten Schwerpunkte zu setzen mit dem Ziel, am Ende die Fachrichtung Baumschule nachweisen zu können – dokumentiert zum Beispiel in der Berufsbezeichnung oder dem Gesellenbrief. Mit dieser Empfehlung will der Bund deutscher Baumschulen in den kommenden Wochen das Gespräch mit anderen grünen Fachverbänden und zuständigen Stellen suchen, hieß es in Schwäbisch Hall.

Klimawandel und -bäume ebenfalls Thema auf der Sommertagung des BdB

Ebenfalls auf der Agenda der vom 3. bis 6. Juli stattfindenden Sommertagung stand der Themenbereich Klimawandel, der für die Baumschulwirtschaft immer mehr an Bedeutung gewinnt. So wies eine aktuell vorgelegte Studie der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich nach, dass im Kampf gegen den Klimawandel nichts so wirksam ist wie das Pflanzen von (Stadt-)Bäumen. Zwei Drittel der von der Bevölkerung verursachten CO2-Emissionen ließen sich dadurch aufnehmen.

Um den Anforderungen des Klimawandels gerecht zu werden, kultivieren Baumschulen nicht nur bereits sogenannte „Klimabäume“. Sie arbeiten darüber hinaus eng mit der Forschung zusammen, die beständig neue Baumarten und -sorten auf diesen Aspekt hin testet. „Dieser Aufgabe, die die Baumschulwirtschaft beim Thema Klimawandel erfüllen kann, will der BdB sich mit vollem Einsatz widmen und voranbringen“, so der Tenor bei der diesjährigen Sommertagung.

Mehr zur BdB Sommertagung lesen Sie in der TASPO 28/2019 sowie in der Deutschen Baumschule 8/2019, die am 9. August erscheint.

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