Torf um ein Prozent gesunken
Nachdem der IVG kürzlich bereits die Statistik für die Hobbyerden vorgelegt hat, folgte nun auch die Auswertung der Datenerhebung bei den Profi-Substraten. Hieraus geht hervor, dass Torf eine weiterhin ungebrochene Bedeutung im Erwerbsgartenbau hat. Der Torfanteil in den Profisubstraten sank um ein Prozent von 78 auf 77 Prozent. Als wichtigster Torfersatzstoff kommt Holzfasern eine große Bedeutung zu. Der Anteil torffreier Erden am professionellen Gesamtmarkt liegt gerade einmal bei 3 Prozent. Bei der Menge bedeutet das, dass die abgefragten Firmen 8,1 Millionen Kubikmeter Substrate abgesetzt haben. 3,8 Millionen Kubikmeter entfallen dabei auf Hobbyerden, zwei Millionen Kubikmeter auf Kultursubstrate für den Profibereich und 2,3 Millionen Kubikmeter Exporte. Die Produktion beinhaltet etwa 1,1 Millionen Kubikmeter torffreie Substrate im Hobbybereich und 100.000 Kubikmeter für den Erwerbsgartenbau.
„Unklare Bedingungen für Erwerbsgartenbau“
Das vergangene Jahr war insgesamt kein einfaches für den Gartenbau, unter anderem infolge von Störungen der Lieferketten konnten laut IVG keine wesentlichen neuen Quellen für Holzfasern, Grüngutkompost und Rindenhumus erschlossen werden. Einzig Kokosprodukte seien auf dem Weltmarkt verfügbar. „Die größten Hindernisse für eine schnellere Torfreduktion im Profisegment sind die unklaren Bedingungen für den Erwerbsgartenbau, wie die Kultursicherheit zu gewährleisten ist. Hinzu kommen die fehlende Verfügbarkeit von Ersatzrohstoffen in den benötigten Qualitäten. Zudem bräuchten wir eine höhere Akzeptanz für den Einsatz von Kokosmaterialien“, erklärt Philip Testroet, Referatsleiter Gartenbau und Umwelt beim IVG.
30 Prozent Torfersatz bis 2030
Laut Testroet wolle man kontinuierlich gemeinsam mit den Mitgliedern daran arbeiten, eine höhere Akzeptanz zu schaffen. Dazu gehöre auch, sich an den zahlreichen Pilot- und Forschungsvorhaben zu orientieren und das Machbare umzusetzen. „Wir sind fest davon überzeugt, unser Ziel der Selbstverpflichtung von einer Quote von 30 Prozent Torfersatz im Jahr 2030 zu erreichen. Dafür muss die Reduktion mindestens auf dem jetzigen Niveau voranschreiten“, erklärt der Experte des IVG.