Beet- und Balkonpflanzen-Saison trotz Corona meist „sehr gut“

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Endverkaufsgärtnereien konnten die Nachfrage nach Beet- und Balkonpflanzen auch aus der eigenen Produktion bedienen. Foto: Norbert Elgner

Trotz Corona übertraf das Saisongeschäft mit Beet- und Balkonpflanzen, Gemüse-Jungpflanzen und Kräutern einschließlich Blumenerden und sonstigem Zubehör in diesem Jahr alle Erwartungen, die zunächst in Anbetracht der Corona-Krise kaum zu erhoffen waren. Eine Bilanz von Marketingberater Norbert Elgner.

Erstes Halbjahr im Corona-Modus im Vergleich zu 2019 besser

Das erste Halbjahr 2020, übrigens das Wichtigere, ist in mehr als 80 Prozent der Einzelhandelsgärtnereien umsatzmäßig besser gelaufen als im Vergleichszeitraum 2019. Im Durchschnitt verzeichneten die Betriebe eine positive Umsatzentwicklung. 63,6 Prozent der Betriebe verzeichneten sogar ein Plus im zweistelligen Prozentbereich, überwiegend zurückzuführen auf eine Zunahme der Kundenfrequenz, mit einem besonders starken Muttertag.

Der April als zweitwichtigster Umsatzmonat verlief dort bilderbuchmäßig, wo die Geschäftsöffnung erlaubt war, einschließlich eines hervorragenden Ostergeschäfts. Bayern allerdings öffnete erst am 27. April voll umfänglich. Ein sonniger, extrem trockener April kurbelte den Pflanzenabsatz so richtig an. Bis auf wenige Ausnahmen funktionierte der Warenfluss. Endverkaufsgärtnereien konnten zudem auf die eigene Produktion zurückgreifen, was in Situationen wie 2020 von besonderem Vorteil war. Es kam noch hinzu, dass es für Kunden kaum Alternativen gab, außer in Baumärkten, Gartencentern und im Lebensmitteleinzelhandel einzukaufen. Schließlich füllte der April die Kassen zumindest in drei Viertel der Betriebe soweit auf, dass kumuliert betrachtet der Umsatz des Vorjahreszeitraums übertroffen werden konnte.

Mai machte seinem Namen als Wonnemonat alle Ehre

Die zu Beginn der Corona-Pandemie gehegten Sorgen waren schon im April weitgehend passé. Und tatsächlich übertraf der Wonnemonat alle Erwartungen. Trotz Maskenpflicht, trotz der kühlen Nächte – sogar die Eisheiligen meldeten sich pünktlich zur Stelle – verzeichneten 90,9 Prozent der Betriebe gegenüber Mai 2019 Umsatzzuwächse im zweistelligen Prozentbereich. Ausschlaggebend war die deutlich höhere Kundenfrequenz, wie sie sich auch am diesjährigen Muttertag darstellte. Im typischen Endverkaufsbetrieb führte die Kauflust der Kunden zu Kassenbons, die deutlich die 30-Euro-Marke übertrafen. Pro Voll-AK wurden im Durchschnitt knapp tausend Kunden bedient. Werte, die in diesem Jahrtausend noch nie erreicht wurden.

Dabei lag das Umsatzplus keinesfalls an höheren Verkaufspreisen. Bei Beet- und Balkonpflanzen blieben sie nahezu konstant, gleiches galt für Blumenerden. Lediglich bei den knappen Fruchtgemüse-Jungpflanzen tendierten die Preise zuweilen um etwa fünf bis zehn Prozent nach oben. Nach Abschluss des Monats Mai lagen 81,8 Prozent der Betriebe mit ihren kumulierten Umsätzen über dem Vorjahreszeitraum.

Geschäft mit Beet- und Balkonpflanzen auch im Juni gut gelaufen

Bei normalem Juni-Wetter und trotz Fortdauer von Abstandsregeln und Maskenpflicht, setzte sich die positive Umsatzentwicklung fort. Es kamen im Durchschnitt 6,2 Prozent mehr Kunden als im Juni 2019, bei einem durchschnittlichen Kassenbon pro Kunde von 26,04 Euro. Insgesamt übertrafen 63,6 Prozent der Betriebe ihren Juni-Umsatz vom Vorjahr, sodass kumuliert weiterhin 81,8 Prozent der Betriebe ihren Umsatz im ersten Halbjahr 2020 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres steigern konnten, davon 63,6 Prozent im zweistelligen Prozentbereich.

Mehr zur Beet- und Balkonpflanzen-Saison 2020 lesen Sie in TASPO 32/2020, die in unserem Online-Shop abrufbar ist.

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