Nur positive Signale von den Blumengroßmärkten
„Sie setzte nur später ein“, erinnert sich Michael Schoser vom Blumen- und Zierpflanzengroßmarkt Rhein-Main in Frankfurt am Main. Seither gibt es nur noch positive Signale von den Blumengroßmärkten. Zu Pfingsten hieß es: Die Beet- und Balkonsaison „lag deutlich über den Vorjahren“ (Mannheim), „die Betriebe sind leer“ (Dortmund), „vorzügliche Umsätze, selten so erlebt“ (Köln), „gut, früh und schnell“ (Karlsruhe), „in der Woche vor Pfingsten waren verschiedene Artikel ausverkauft, späte Geranien-Sätze für Juni/Juli wurden schon im Mai verkauft“ (Stuttgart). Schon diese wenigen Aussagen zeigen, dass die Umsätze bei Pflanzen und Blumen aus regionaler Erzeugung gegenüber dem allgemeinen Krisen-Konsumgeschehen asymmetrisch verlief.
Und es bleibt dabei! Auch deutlich nach Pfingsten „liefen die Umsätze munter weiter, insbesondere bei Kräutern waren sie ungebrochen hoch, am Ende der Beet- und Balkonsaison ist die Nachfrage bei Begonia semperflorens förmlich explodiert“, meint Jörg Breitenfeld, Geschäftsführer auf dem Blumengroßmarkt Düsseldorf. „Jetzt laufen Stauden wirklich sehr gut“, erläutert Herbert Kettermann (Blumengroßmarkt Dortmund) einen Saisonablauf, der, so Hans-Georg Biller vom Blumengroßmarkt Mannheim „konsequent und ohne Störungen verlief“. Selbst die Eisheiligen und die Schafskälte änderten an den insgesamt positiven Wetterbedingungen nichts.
Geranien klare Gewinner der Beet- und Balkonsaison
Verkauft wurde förmlich alles, doch „Geranien waren ganz klar die Gewinner“, heißt es vom Blumengroßmarkt Mannheim. Michael Schoser, Geschäftsführer auf dem Blumen- und Zierpflanzengroßmarkt in Frankfurt am Main, bestätigt, dass „Geranien besser liefen als 2019, als sie bezüglich ihrer Bienentauglichkeit in der Pressekritik standen.“ Felix Glück, Blumengroßmarkt-Geschäftsführer in Karlsruhe, ergänzt: „Es gab in dieser Saison viele Garten-Anfänger, für die sind Geranien dankbare Pflanzen.“
Hoch erfreut ist man auf allen Blumengroßmärkten gleichermaßen über die „Kreativität der Floristen, die in der anfänglichen Krisensituation viele Ideen hervorgebracht hat, wie man Konsumenten neu ansprechen, Blumen verkaufen kann“, fasst Hans-Georg Biller den Aspekt zusammen, durch den die Bewältigung des Lockdown-Schocks erst möglich wurde. Michael Schoser betont die „hervorragenden Neukundenzuwächse“ auf dem Blumen- und Zierpflanzengroßmarkt, darunter auch größere Einzelhandelsunternehmen, die in Krisenzeiten des globalisierten Pflanzenmarktes die Liefersicherheit des regionalen deutschen Gartenbaus (neu) für sich entdeckt haben.
Beet- und Balkonsaison übertrifft Hoffnungen
Von „acht Wochen kontinuierlichem, hohem Beet- und Balkonumsatz“ spricht der Kölner Blumengroßmarkt-Geschäftsführer Raimund Korbmacher. Deutliche farbliche Präferenzen gab es keine – lokal (Frankfurt) etwas mehr Rot als Weiß – und auch „Verlierer“ im Sortiment lassen sich nur regional lokalisieren, in Stuttgart etwa Zierkartoffeln und Streichholzfuchsien (Cuphea). Die Beet- und Balkonsaison hat, insbesondere für den regionalen deutschen Gartenbau, die Hoffnung nicht nur erfüllt, sondern „deutlich übertroffen“, zieht Felix Glück einen dicken schwarzen Strich.