Intensive Nutzung hat am Gendarmenmarkt Spuren hinterlassen
Der Gendarmenmarkt zählt zu den beliebtesten Plätzen in Berlin. Doch genau diese intensive Nutzung hat ihre Spuren hinterlassen. Unter anderem ist die Oberfläche marode. Auch an moderner Infrastruktur hapert es. Nun soll die 14.000 Quadratmeter große historische Fläche mit 20 Millionen Euro von Bund und Land zukunftsgerichtet aufgemöbelt werden. Das Konzept zur Sanierung und Weiterentwicklung sieht eine nachhaltige und denkmalgerechte Umgestaltung vor, sagt Grün Berlin. Die landeseigene Gesellschaft ist für die Freiraumentwicklung der Stadt zuständig.
Leitungsnetz künftig unter- statt oberirdisch
Die Baumaßnahmen laufen den Angaben zufolge seit Mitte Oktober. Nach der notwendigen Kampfmitteluntersuchung starten die Tiefbauarbeiten. Rund 6.000 Tonnen Natursteinpflaster werden abgetragen. Der Platz erhält ein unterirdisches, rund fünf Kilometer langes Leitungsnetz für Strom, Wasser und Abwasser, das die bisher oberirdisch verlaufenden Leitungen ablöst. Es werden über 50 versenkbare Trinkwasser- und Schmutzwasseranschlüsse und rund 30 unterirdische Stromanschlüsse eingebaut.
Künftig wird, so Grün Berlin, ein nachhaltiges Regenwassermanagement Regenwasser auffangen und dem Grundwasser zurückführen. Das anfallende Niederschlagswasser wird dafür in unterirdischen technischen Anlagen vorgereinigt und in Rigolen gesammelt.
Abschließend wird neuer Naturstein verlegt. Die Mosaikpflaster und Platten orientieren sich an der aktuellen Pflasterrasterung. Das historische Bild der Pflasterfläche bleibt erhalten und wird gleichzeitig für die in den vergangenen Jahrzehnten gestiegenen Nutzungsansprüche modifiziert. Die neue Oberfläche und die Rigolen werden von Unternehmen des Straßen- und Tiefbaus umgesetzt, wie Grün Berlin auf Anfrage der TASPO mitteilte. Der Garten- und Landschaftsbau übernehme die Baumneupflanzungen und die Gestaltung der Grünflächen.
Neupflanzungen von Bäumen, Bodendeckern und Stauden
Hinsichtlich der Vegetation vor Ort werde das kleinkronige Baumraster in seinem Grundansatz aus dem Konzept der 1930er Jahre sowie früherer Planungsvorschläge übernommen und zeige auch nach Beendigung der Sanierungsarbeiten die geschichtliche Kontinuität des Platzes. Im Süden sind drei Baumneupflanzungen vorgesehen. Statt kleinkroniger Ahornbäume sind hier große japanische Schnurbäume (Sophora japonica) geplant. Die schirmartigen Bäume haben eine extreme Toleranz gegenüber Hitze, Trockenheit und Abgasen und sind besonders gut für das Stadtklima geeignet, betont Grün Berlin. „Mit der ausladenden Krone von zwölf bis 18 Metern ist der japanische Schnurbaum ein hervorragender Schattenspender.“ Zudem werden die vorhandenen Pflanzflächen rund um den Französischen Dom von Grund auf erneuert und vor allem mit Bodendeckern sowie Stauden bepflanzt.