Bienensterben: Was kann getan werden?

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Ein vielschichtiges Problem unserer Zeit, das Bienensterben. Foto: Guy Pracros/Fotolia

In unserem Ökosystem spielen die Biene sowie andere Insektenarten eine zentrale Rolle zum Erhalt der Artenvielfalt. Allerdings muss besonders in den vergangenen Jahren ein drastischer Rückgang der Population verzeichnet werden. Welche Folgen hat das Bienensterben und was können wir tun, um es aufzuhalten?

Bereits im frühen Schulalter lernt man von den Bienen und den Blumen. Laut NABU sei die Biene für rund ein Drittel unserer landwirtschaftlichen Nutzpflanzen essentiell. Bei ihrer Nahrungssuche bestäubt sie diese mit Pollen und sorgt somit für eine Artenvielfalt in unserem Ökosystem. Bedroht sei allerdings keinesfalls die Honigbiene, denn um sie kümmern sich laut niedersächsischem Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit rund 130.000 Imker (Stand 2017), Tendenz steigend. Bedroht seien vielmehr die verschiedensten Arten der Wildbienen, von denen es allein in Deutschland rund 560 Arten gebe. Davon seien rund 60 Prozent bedroht. Mancherorts sei die Population seit den 1990er-Jahren bereits um 80 Prozent gesunken.

Ursachen für das Bienensterben sind vielfältig

In unterschiedlichen Meldungen und Forschungen von verschiedenen Seiten wird das Bienensterben auf vielfältige Faktoren zurückgeführt. Ein einziger Grund kann demnach nicht geltend gemacht werden. Einig sind sich allerdings alle darüber, dass der Mensch dafür zur Verantwortung gezogen müsse. Durch in der Landwirtschaft eingesetzte Pflanzenschutzmittel, sowie die Ausbreitung von Siedlungs-, Industrie- und Verkehrsflächen, aber auch durch monotone Agrarlandschaften verlieren Wildbienen an Lebensraum. Auch der Klimawandel sei ein nicht zu unterschätzender Faktor.

Können bestimmte Pflanzen helfen?

„Wenn nichts passiert, wenn wir keinen durchdachten und zukunftsweisenden Insektenschutz bekommen, schreiten das Insektensterben und der Verlust der biologischen Vielfalt immer weiter voran“, erklärt der BUND, der sich mit einer Unterschriftenaktion aktuell direkt an Bundeskanzlerin Angela Merkel wendet.

Auch die Grüne Branche beschäftigt sich mit dem Thema und möglichen Lösungsansätzen. Der Handel bietet bereits speziell als bienenfreundlich gekennzeichnete Pflanzen und Aussaaten an und auch beim Zentralverband Gartenbau befasst man sich derzeit in Diskussionen mit dem Bund deutscher Staudengärtner ausführlich mit dem Thema. Ob heimische oder nichtheimische Staudenpflanzen besonders hilfreich seien, damit beschäftigten sich ZVG und BdS. Dabei sind Sorten mit ungefüllten Blüten zu bevorzugen, denn gefüllte Blüten produzieren nur wenig bis gar keine Pollen und Nektar und wären somit für Wildbienen von geringem Interesse.

Lösungen sind schwer zu finden

Für ein Problem, dessen Ursachen man sich nicht einmal zu hundert Prozent sicher ist, beziehungsweise die so vielfältig und umfassend sind, ist es jedoch sehr schwer eine allgemeingültige Lösung zu finden. Ökologische und nachhaltige Landwirtschaft trägt mit Sicherheit ein wenig dazu bei, das Insektensterben aufzuhalten, allein kann es damit aber nicht getan sein. Verschiedene Ansätze werden zurzeit diskutiert. Es bleibt also spannend, was in Zukunft getan werden kann, um das Bienensterben aufzuhalten und ein ausgeglichenes Ökosystem für sie zu schaffen.

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