Wichtige Faktoren bei der Wahl zur Beet- und Balkonpflanze des Jahres
Teilweise schon seit 20 Jahren küren die Pflanzenexperten der verschiedenen Gartenbauverbände ihren jeweiligen Favoriten des Jahres aus dem Beet- und Balkonbereich. Oftmals handelt es sich dabei um neue Sorten, die sich in den jeweiligen Regionen besonders bewährt haben. Hieraus erklärt sich auch, weshalb es nicht nur eine Pflanze des Jahres für das gesamte Bundesgebiet gibt. Denn während es die einen sonnig und warm mögen, bevorzugen andere eher einen kühlen schattigen Platz im Garten oder auf dem Balkon.
Bei der Wahl zur „Beet- und Balkonpflanze des Jahres“ werden neben den individuellen Ansprüchen an den Standort aber auch Kriterien wie das Zusammenspiel mit anderen Pflanzen, Wuchs, Form und Farbe berücksichtigt. Und nicht zuletzt spielt die Eignung als Nahrungsquelle für Insekten eine wichtige Rolle. Nachfolgend stellen wir die Kandidaten der einzelnen Regionen vor, die in diesem Jahr die Experten auf ganzer Linie überzeugen konnten.
Baden-Württemberg & Hessen: Salvia „Blue Honey“
Kompakter, senkrechter Wuchs und üppige blaue Blüten – so präsentiert sich Salvia „Blue Honey“, die vom Gartenbauverband Baden-Württemberg-Hessen zur regionalen Beet- und Balkonpflanze des Jahres gewählt wurde. Der Ziersalbei punktet bei Insekten und Gartenbesitzern gleichermaßen, wobei sich letztere vor allem über die relativ geringen Pflegeansprüche freuen dürften. Neben der Verwendung als attraktive Einzelpflanze eignet sich „Blue Honey“ je nach Standort auch für die Kombination mit anderen Beet- und Balkonpflanzen, Blattpflanzen oder Gräsern.
Bayern: Dahlia „Rockin’ Rosi“
In etwa 300 Gärtnereien im Freistaat wird „Rockin‘ Rosi“, die „Bayerische Pflanze des Jahres 2020“, ab Ende April erhältlich sein – ab diesem Zeitpunkt etwa beginnt auch die Blütezeit der attraktiven Dahlie. Zum Blickfang auf Balkon und Terrasse machen sie ihre offenen dreifarbigen Blüten in strahlendem Pink, umrahmt von einem roten Ring und mit auffallend gelben Staubgefäßen. Einen schönen Kontrast dazu bilden die schokobraunen Blätter. Weitere Pluspunkte der ungewöhnlichen Dahlie: „Rockin‘ Rosi“ verträgt sich hervorragend mit anderen Pflanzen und entwickelt bei richtiger Pflege bis zum ersten Frost beständig neue Blüten.
Norddeutschland: Scaevola „Blauröckchen“
Äußerst attraktiv ist die Pflanze des Jahres im Norden Deutschlands – das dachte sich nicht nur der Wirtschaftsverband Gartenbau Norddeutschland, der die üppig lila-blau blühende Scaevola ausgewählt hat. Auch auf wichtige Bestäuber-Insekten wie Schmetterlinge, Wild- oder Honigbienen wirkt „Blauröckchen“ äußerst anziehend. Aufgrund ihrer kaskadenförmigen, 20 bis 30 Zentimeter langen Zweige benötigt die von Mai bis Oktober blühende Pflanze genügend Platz nach unten. Darüber hinaus zeigt sich das einjährige „Blauröckchen“ recht anspruchslos, was auch Endverbraucher von der Scaevola überzeugen sollte.
Rheinland-Pfalz: Scaevola „Lila Wolke“
Ebenfalls für eine Scaevola hat sich der Gartenbauverband in Rheinland-Pfalz entschieden. Bei der unter dem Namen „Lila Wolke“ vermarkteten Balkonpflanze des Jahres 2020 in dieser Region handelt es sich um Scaevola Surdiva ʻViolet Blueʼ, die sich durch einen kompakten Aufbau und große blau-lila Blüten bereits ab Ende April auszeichnet. Damit sie ihre bis zu 50 Zentimeter langen Blütenzweige voll entfalten kann, eignet sich die herabhängend wachsende „Lila Wolke“ am besten für Balkonkästen oder hohe Kübel. Darüber hinaus benötigt die Pflanze ausreichend Wasser sowie regelmäßige Düngung und steht am liebsten in der vollen Sonne. Aber auch an halbschattigen Plätzen blüht die immergrüne, sehr ausdauernde Pflanze von April bis Oktober.
Sachsen: Nemesia „Feenküsschen“
Aus der Nemesia Cultivars Fairy Kisses Serie stammt die unter dem Namen „Feenküsschen“ beworbene Balkonpflanze des Jahres 2020 in Sachsen. Sie blüht den Angaben zufolge den kompletten Sommer über üppig und zweifarbig, was sie zum echten Hingucker auf der Terrasse oder dem Balkon macht. „Feenküsschen“ mag am liebsten sonnige Standorte und lässt sich gut mit anderen Pflanzen kombinieren. Anfangs aufrecht wachsend, wird die Pflanze im Lauf der Saison immer buschiger. Der Nährstoffbedarf der Nemesia wird als mittel beschrieben, zudem machen ihr Hitze und Regen nichts aus. Lediglich Trockenheit und Staunässe verträgt das „Feenküsschen“ nicht.