Blitzumfrage: Kundenfrequenzen und Umsätze erwartet niedrig

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Nach einer Woche der Lockerungen blieb ein Massenansturm im Einzelhandel aus. Foto: Ellicia / Unsplash

Nach der ersten Woche der Lockerungen und der teilweisen Wiederaufnahme der Geschäftstätigkeit blieben die Kundenfrequenzen im Einzelhandel und auch die Umsätze auf einem erwartet niedrigem Niveau. Das ergab eine Blitzumfrage des Handelsverbandes NRW.

Kundenfrequenz auf niedrigem Niveau

Die durchschnittliche Kundenfrequenz habe laut dieser Umfrage zwischen 25 und maximal 45 Prozent der Werte aus vergangenen Vergleichszeiträumen gelegen. Mit diesen oder ähnlichen Werten habe man im Einzelhandel bereits gerechnet. Befragt auf den Umsatz, gaben 45,4 Prozent von den insgesamt 184 Antworten an, dass der Umsatz bis zu 40 Prozent des Vorjahresumsatzes betragen habe. Bei 20,7 Prozent der Befragten lag der Umsatz hingegen auf Vorjahreshöhe oder darüber. „Etwa ein Viertel der Umfrageteilnehmer war zuvor nicht von der Geschäftsschließung betroffen, weil beispielsweise Lebensmittel oder Drogerieartikel angeboten wurden“, erläutert Dr. Peter Achten, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes NRW diese Ungleichverteilung bei den Umsatzergebnissen.

Massenansturm auf Einzelhandel blieb aus

Laut Umfrage legten die Kunden ganz überwiegend ein sehr diszipliniertes Verhalten an den Tag und es sei lediglich vereinzelt (2,8 Prozent) zu Problemen wie etwa beim Abstandsgebot gekommen. Der Handel habe zudem umfangreiche Schutzmaßnahmen eingeführt, die über Hinweisschilder und Zugangskontrollen hinausgehen. 78,7 Prozent der befragten Unternehmen stellen Desinfektionsmittel für Kunden bereit und 47,1 Prozent gaben sogar Mund-Nasenschutz aus. „Der von einigen befürchtete Massenansturm auf den Einzelhandel ist wie vom Handel auch erwartet ausgeblieben, da verständlicherweise die Konsumstimmung in der Bevölkerung auf sehr niedrigem Niveau verharrt. Handel und Kunden haben bei Wiederanfahren verantwortungsvoll agiert“, resümiert Achten die bisherige Ladenöffnung.

Stärkung der Massenkaufkraft benötigt

Die Blitzumfrage erkundigte sich bei den Unternehmen zudem danach, ob finanzielle Unterstützung beantragt wurde und ob diese bereits gezahlt wurde. Demnach gaben 64,2 Prozent der Teilnehmer an, die Soforthilfe bereits erhalten zu haben, vereinzelt wird von noch nicht erhaltenen Zahlungen trotz bereits erfolgter Bewilligung berichtet. 33 Prozent nehmen Steuerstundungen, 17,3 Stundungen von Sozialabgaben, 24,6 Prozent Mietstundungen und 12,8 Prozent bewilligte Bankkredite in Anspruch. Fast Zwei Drittel (64,5 Prozent) haben Kurzarbeit angemeldet. Auf die weitreichenden Folgen der Corona-Pandemie angesprochen befürchtet ein Viertel, das Geschäft aufgeben zu müssen. 9,9 Prozent sehen hier eine sehr große Gefahr, 14,4 Prozent eine große Gefährdung der geschäftlichen Existenz. 22,7 Prozent beurteilen die Gefahr einer Geschäftsaufgabe mit mäßig. „Um massenhafte Geschäftsaufgaben im Einzelhandel zu vermeiden, werden neben den bestehenden Hilfsprogrammen auch direkte Zuschüsse nötig werden. Auch brauchen wir Programme zu Stärkung der Massenkaufkraft“, beurteilt Achten die wirtschaftliche Situation der Branche.

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