Online-Abstimmung von Ende März bis Anfang April
Ende März hatte Royal FloraHolland angekündigt, ab 2024 von seinen Händlern und Lieferanten keine Beiträge mehr für das Blumenbüro Holland (BBH) einzuziehen. Stattdessen, so der Plan der niederländischen Vermarktungsorganisation, sollte künftig der gesamte Zierpflanzensektor die kollektiven BBH-Aktivitäten wie Branchenkommunikation, Konsumentenwerbung und Marktforschung finanzieren. Um dafür beim niederländischen Landwirtschaftsministerium einen Antrag für eine „Algemeen Verbindend Verklaring“, also eine Verbindlichkeitserklärung, stellen zu können, wurde mittels einer Online-Abstimmung vom 27. März bis zum 7. April die Meinung der Branche dazu eingeholt. Mehr als 3.900 Unternehmen wurden laut BBH von der Marktforschungsagentur Motivaction dazu eingeladen, an der AVV-Abstimmung teilzunehmen.
Große Unterstützung von Produzenten, aber zu wenige Händler-Stimmen
Nun liegen die Ergebnisse vor, informiert das Blumenbüro. Und laut diesen kann die angestrebte Verbindlichkeitserklärung nicht durchgesetzt werden: Zwar habe das Vorhaben seitens der Produzenten eine „sehr breite Unterstützung“ erfahren, so das BBH. Von den Händlern jedoch gab es zu wenige Stimmen, um eine „Algemeen Verbindend Verklaring“ zur künftigen Finanzierung der kollektiven Aktivitäten einzuführen. „Die Unterstützung durch die Produzenten ist groß und eindeutig. Wir haben nicht nur mehr als genug Stimmen, um repräsentativ zu sein, sondern eine überwältigende Mehrheit der Produzenten hat sich auch für Kollektivität ausgesprochen“, so BBH-Geschäftsführerin Yvonne Watzdorf. Da jedoch zu wenige Stimmen seitens der Handelsbetriebe abgegeben wurden, seien die von der niederländischen Brancheorganisatie Sierteelt vorab festgelegten Kriterien, um einen Antrag auf Einführung der AVV einzureichen, nicht erfüllt worden.
BBH: „Wir werden das Gespräch suchen“
Nun stehen laut BBH weitere Gespräche an, in denen eine andere Form der künftigen Finanzierung gefunden werden soll. Diesen blickt die Marketingorganisation nach eigenem Bekunden zuversichtlich entgegen. „Denn eines ist klar: Es besteht kein Zweifel an der Wichtigkeit von Branchenkommunikation, Konsumentenwerbung und Marktforschung“, so Watzdorf. Bereits im Vorfeld der Online-Abstimmung hätten sich neben Royal FloraHolland auch der Verband des niederländischen Blumengroßhandels VGB sowie eine Reihe größerer Handelsparteien ausdrücklich und öffentlich für die Beibehaltung der kollektiven Aktivitäten des BBH ausgesprochen. „Wir werden das Gespräch suchen, um eine für alle Parteien passende Lösung zu finden. Denn die brauchen wir, um den Zierpflanzensektor stark und zukunftssicher aufzustellen. Zumindest darin sind wir uns einig“, so Watzdorf. „Jetzt müssen wir nur noch eine Form finden, mit der alle einverstanden sind.“