BMEL fördert Bekämpfung gefährlicher Schadwanzen

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Die Grüne Reiswanze breitet sich neben der Marmorierten baumwanze hierzulande immer weiter aus. Foto: alobenda/ Pixabay

Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) unterstützt das Projekt „Entwicklung biologischer Pflanzenschutzstrategien gegen invasive nicht-geregelte Wanzenarten mit hohem Schadenpotential (BC-InStink)“. Im Fokus des Projekts stehen dabei die Marmorierte Baumwanze und die Grüne Reiswanze.

Nützlinge gegen Schadwanzen

Europas Obst- und Gemüseanbaubetriebe sehen sich zunehmend der Gefahr durch enorme Schäden verursacht durch die aus Asien und Afrika eingeschleppten Marmorierten Baumwanzen (Halyomorpha halys) und der Grünen Reiswanze (Nezara viridula) ausgesetzt. Die Schädlinge haben das Potential, große wirtschaftliche Schäden im Obst- und Gemüsebau anzurichten. Um den Betrieben eine geeignete Bekämpfungsmethode bieten zu können, fördert das BMEL das Vorhaben „Entwicklung biologischer Pflanzenschutzstrategien gegen invasive nicht-geregelte Wanzenarten mit hohem Schadenpotential (BC-InStink) mit rund 652.000 Euro. Ziel des geplanten Forschungsvorhabens BC-InStik sei demnach die Entwicklung einer spezifischen biologischen Pflanzenschutzstrategie gegen die beiden Schadwanzen. Grundlage dieser Strategie ist der Einsatz von in Deutschland vorkommenden Gegenspielern.

Inhaltliches Vorgehen des Projekts

Am Projekt beteiligt sind das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg (LTZ), das Julius Kühn-Institut und die Katz Biotech AG. Inhaltlich finde zunächst ein Monitoring und eine Dokumentation der Schadwanzen und deren Gegenspieler über die Saison an verschiedenen Obstbaukulturen und Standorten statt. Es sollen zudem stabile Zuchtstämme von Schadwanzen und deren potenzieller Gegenspieler etabliert werden. Des Weiteren werden wanzentypische Schadbilder erfasst und das Regulierungspotenzial durch Gegenspieler in Halbfreiland- und Freilandversuchen erfasst. Auf Basis der gewonnen Erkenntnisse soll schließlich die Entwicklung einer spezifischen biologischen Pflanzenschutzstrategie für den Obstbau inklusive der Erarbeitung von Beratungsunterlagen für die Praxis entwickelt werden.

„Die Schädlinge können riesige wirtschaftliche Schäden verursachen“

„Seit 1960 sind wärmeliebende Insektenschädlinge weltweit jedes Jahr um 2,7 Kilometer nach Norden gewandert. Die Marmorierte Baumwanze und die Grüne Reiswanze können riesige wirtschaftliche Schäden verursachen, denn das Obst und Gemüse, das sie befallen, ist nicht mehr verkäuflich. Ich freue mich daher, dass das Projekt BC-InStink eine biologische Pflanzenschutzstrategie entwickelt“, erklärt der Parlamentarische Staatssekretär des BMEL Hans-Joachim Fuchtel. Seit etwa 2010 breiten sich die Schädlinge auch hierzulande immer weiter aus und sorgen für erhebliche Schäden. Aktuell seien in Deutschland noch keine wirksamen Insektizide gegen diese Schadwanzen zugelassen. Ihr breites Wirtspflanzenspektrum sowie ihre hohe Mobilität erschweren ebenfalls die Anwendung mechanischer und nicht-chemischer Pflanzenschutzstrategien.

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