BMEL legt Waldzustandserhebung vor

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Die deutschen Wälder sind in einem besorgniserregenden Zustand, wie hier im Harz mit Blick zum Brocken. Foto: Sven Lachmann/ Pixabay

„Der Waldzustand besorgt mich!“, wird Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner in einer Mitteilung des Ministeriums zitiert. Der Deutsche Wald habe demnach unter den vergangenen drei Dürrejahren extrem gelitten. Der Zustand sei der schlechteste seit 1984.

Schlechteste Ergebnisse seit 1984

In dieser Woche präsentierte Bundesministerin Julia Klöckner die aktuelle Waldzustandserhebung 2020 des Bundesministeriums der Öffentlichkeit. Dabei brachte sie ihre Sorge um den Zustand der deutschen Wälder zum Ausdruck. Demnach haben neben den vergangenen drei Dürrejahren auch ein massiver Borkenkäferbefall, Stürme und vermehrte Waldbrände langfristig massive Schäden angerichtet. Es seien so viele Erhebungs-Bäume abgestorben, wie nie zuvor. Insgesamt weisen vier von fünf Bäumen lichte Kronen auf, konkret seien das 79 Prozent der Fichten, 80 Prozent der Kiefern und Eichen, sowie 89 Prozent der Buchen. 37 Prozent aller Bäume weisen deutliche Verlichtungen auf. Bei diesen Bäumen sind mindestens 26 Prozent der Blätter oder Nadeln vorzeitig abgefallen. Demnach seien die aktuellen Ergebnisse die schlechtesten seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1984.

Schadfläche etwas zurückgegangen

Neben dem aktuellen Zustand wurden auch die Schäden der vergangenen drei Jahre beziffert. Demnach sei die wieder zu bewaldende Fläche bei 277.000 Hektar (Stichtag 31.12.2020). Innerhalb von sechs Monaten sei die Schadfläche um 8.000 Hektar zurückgegangen. Zum 30.6.2020 betrug die Schadfläche noch 285.000 Hektar, wodurch ein positiver Trend zu erkennen sei. Beim Schadholz beträgt die Gesamtmenge nach aktuellem Stand 171 Millionen Kubikmeter. Insgesamt 1,5 Milliarden Euro hat das Ministerium daher zur Verfügung gestellt, um die deutschen Wälder zukunftsfähig zu machen. 800 Millionen stammen aus dem Bund-Länder-Paket, weitere 700 Millionen Euro kommen aus dem Konjunkturpaket des Bundes.

„Wälder besser an den Klimawandel anpassen“

„Die Waldzustandserhebung zeigt: Unsere Wälder sind krank. Wer im Wald unterwegs ist, der sieht die massiven Schäden, die Bilder großflächig abgestorbener Wälder haben sich bei vielen eingebrannt. Umso wichtiger, dass wir als Ministerium früh und entschlossen gehandelt haben: Mit dem größten Unterstützungsprogramm der Geschichte – insgesamt 1,5 Milliarden Euro stehen zur Verfügung. Wir helfen den Waldbesitzern und Forstwirten effektiv, unkompliziert und schnell, Schäden zu räumen, neue resiliente und standortangepasste Bäume zu pflanzen, die Wälder weiter umzubauen und damit besser an den Klimawandel anzupassen. Damit werden wir unserer Verantwortung für den Wald und die kommenden Generationen gerecht. Denn wir brauchen unsere Bäume und Wälder in Deutschland: Als Klimaschützer, Lebensraum für eine vielfältige Fauna und Flora, Luft- und Wasserreiniger, CO2-Speicher, Arbeitgeber oder zur Erholung für uns Menschen. Uns ist es gelungen, passgenaue Hilfsprogramme aufzulegen: Die Mittel fließen sehr gut ab und kommen zielgenau dort an, wo sie gebraucht werden“, erklärt Klöckner.  

Der Waldzustandsbericht 2020 kann unter diesem Link heruntergeladen werden.

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