Vereinzelte Verstöße gegen Auflagen bekannt geworden
Durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie wurde die öffentliche Aufmerksamkeit immer mehr auf die Bedeutung der heimischen Landwirtschafts- und Gartenbaubetriebe und deren Bedarf an Saisonkräften gerichtet. In diesem Zusammenhang kritisierten Gewerkschaften immer wieder die Bedingungen für Erntehelfer aus Osteuropa (TASPO Online berichtete). Vereinzelt seien Verstöße gegen die Hygiene- und Abstandsregeln öffentlich geworden, aber auch Vorwürfe wegen unfairer Entlohnung und schlechter Unterbringung. Brandenburg möchte sich nun besonders engagieren und lud Vertreter von Gewerkschaften und Agrar- und Gartenbauverbänden an einen gemeinsamen runden Tisch, um in den Austausch miteinander zu kommen. Brandenburgs Landwirtschaftsminister Axel Vogel und Arbeitsminister Jörg Steinbach wollten hier Erfahrungen austauschen und Grundlagen für gute Saisonarbeit in Brandenburg diskutieren.
„Faire Arbeitsbedingungen und Wahrung der Arbeitsrechte besonderes Anliegen“
„Ohne Saisonbeschäftigte und hier insbesondere ausländische Arbeitnehmerinnen und -nehmer würden der Gemüse- und Obstanbau weitestgehend aus Brandenburg verschwinden und viele Agrarflächen unbearbeitet bleiben. Pflege und Ernte solcher besonders arbeitsintensiven Produkte wie Spargel, Erdbeeren und Gurken wären wirtschaftlich kaum zu realisieren. Rund 300.000 Saisonkräfte aus Osteuropa haben deutschlandweit seit Jahren einen festen Platz in unseren Gartenbau- und Landwirtschaftsbetrieben und sichern die Versorgung der Bevölkerung mit frischem und regionalem Obst- und Gemüse. Nicht nur für mich als Landwirtschaftsminister, sondern auch für die landwirtschaftlichen Betriebe – und das wurde mir von deren Vertretern vielfach versichert – sind faire Arbeitsbedingungen und die Wahrung der Arbeitsrechte von Erntehelferinnen und Erntehelfern ein besonderes Anliegen – in Zeiten von Corona und danach“, betont Agrarminister Vogel.
„Schlüssel sind Dialog und Bündelung der Kräfte“
„Die Landesregierung möchte ‚Gute Arbeit‘ in der Brandenburger Wirtschaft so umfassend wie möglich umsetzen und unterstützt daher in verschiedenen Branchen entsprechende Aktivitäten und Maßnahmen. Im Dialog mit den Wirtschafts- und Sozialpartnern ist so zum Beispiel ein Aktionsprogramm zur Zukunft des Handwerks im Brandenburger Bündnis für Gute Arbeit entwickelt worden. Ausdrücklich begrüße ich die Initiative meines Ministerkollegen Axel Vogel, dies nun auch für den Bereich Landwirtschaft zu thematisieren. Die Beschäftigten in diesem systemrelevanten Arbeitsbereich verdienen nicht nur unsere Anerkennung, sondern auch faire Bezahlung und gute Arbeits- und Lebensbedingungen. Der Schlüssel, um dieses Ziel zu erreichen, sind Dialog und Bündelung der Kräfte“, fügt Arbeitsminister Steinbach hinzu.
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