Interaktives Tool zur Überwachung des Japankäfers
2017 wurden erste Japankäfer in der italienischsprachigen Region Tessin entdeckt, 2020 verzeichnete man erste Schäden. Um der Ausbreitung des Japankäfers Einhalt zu gebieten hat Agroscope jetzt in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Unternehmen In-Finitude SA eine interaktive Karte entwickelt, die den Namen Pollenn trägt und online unter japankäfer.ch abzurufen ist. Mit diesem Tool ist die Tessiner Bevölkerung aufgerufen, Beobachtungen im Feld auf einfache Art und Weise online zu melden. Damit soll eine Überwachung der Ausbreitung des Schädlings sichergestellt werden. An der Auswertung der Meldungen arbeitet schließlich das Advanced Learning and Research Institute (ALaRI) der Universität Lugano, die dabei ist, ein weiteres Tool zur Bilderkennung zu entwickeln.
Den Japankäfer frühzeitig erkennen
Zur effektiven Bekämpfung des Japankäfers sei eine frühzeitige Erkennung zentral, denn hat sich der Schädling erstmal etabliert, wird es immer schwieriger, Herr der Lage zu werden. Die Käfer werden in der Regel bis zu zwölf Millimeter lang und ähneln dem Gartenlaubkäfer. Unverwechselbar machen den Japankäfer allerdings sein goldgrün schimmernder Halsschild, fünf weiße Haarbüschel auf beiden Seiten des Hinterleibs und zwei zusätzliche Haarbüschel am letzten Hinterleibsegment. Die adulten Tiere verursachen die größten Schäden. Eine Bekämpfung kann bereits im Herbst an den Eiablagen mit biologischen Mitteln erfolgen. Im Juni schlüpfen die adulten Japankäfer und beginnen sofort mit der Paarung und der Nahrungsaufnahme. Die Hauptflugzeit dauert von Juni bis September und erreicht im Juli ihren Höhepunkt.
Wo kann man den Japankäfer beobachten?
Adulte Japankäfer befallen vor allem Kulturpflanzen wie Reben, Beeren (Erdbeere, Brombeere, Himbeere, Heidelbeere), Steinobst, Apfelbäume, Mais und Soja, aber auch Gehölze wie Ahorn, Birke, Buche, Eiche, Linde, Pappel und Weide. Sie verursachen Schäden, indem sie sich von Blättern, Blüten und Früchten vieler Pflanzenarten ernähren. In der Schweiz befallen sie Im Tessin wurden bisher vor allem Schäden an Rebstöcken beobachtet.