Queen Elizabeth II. kommt persönlich
In den 13 RHS Chelsea Show Gardens fanden außergewöhnliche Designs und großartige Sehenswürdigkeiten ihre Plätze. Mit durchschnittlich 3.125 Pflanzen in jedem der Gärten gab es viele inspirierende Bepflanzungspläne und sinnliche Blumenausstellungen zu bestaunen. Eine vier Meter hohe Mangrovenbaum-Skulptur im Hands Off Mangrove von Grow2Know, eine sieben Meter hohe Kiefer im RNLI-Garten ein sechs Meter hohes Gebäude in MEDITE SMARTPLY Building the Future zeigten, dass die Dimensionen bei der diesjährigen Chelsea Flower Show keine Grenzen kannten. Das ließ sich auch das britische Staatsoberhaupt, Queen Elizabeth II. nicht entgehen und stattete der Show kurz vor ihrem Platin-Thronjubiläum einen persönlichen Besuch ab. Seit 1952 tritt die Königin als Schirmherrin der Chelsea Flower Show in Erscheinung und besuchte die Ausstellung in den 70 Jahren ihrer Regentschaft über 50 Mal.
Die einheimische Natur im Fokus
Dabei nahmen die Gärten die heimische Natur in den Fokus. A Rewilding Britain Landscape zeigte, wie eine natürliche Wiederbewaldung mit einheimischen, britischen Pflanzen aussehen könnte. Der Garten von Lulu Urquhart und Adam Hunt zeigt eine Landschaft in Südwestengland, die nach der Wiederansiedlung des Bibers wieder verwildert ist. Der Beitrag gewann den Award als bester Showgarten der Chelsea Flower Show, sowie eine Goldmedaille. Hier fließt ein Bach fließt durch eine Lichtung mit Weißdorn, Haselnuss und Feldahorn und durch eine gewundene alte Steinmauer. Darunter befindet sich ein von Bibern aufgestauter Tümpel und die Biberburg, die um eine große Bruchweide herum gebaut wurde. Wasserrinnsale fließen durch den Damm und breiten sich über eine Uferwiese zwischen verjüngenden Erlen aus. Ein alter Holzsteg, der dem neolithischen Sweet Track aus den Somerset Levels nachempfunden ist, führt über die Feuchtwiese zu einem Aussichtspunkt am Rande des Beckens. Einheimische Wildblumen mischen sich mit Gräsern in den verschiedenen Pflanzzonen, während sich Randpflanzen an den Rändern des Teiches und des Baches drängen.
Klimawandel und Artenvielfalt im Blick
Der von Joe Swift entworfene BBC Studios Our Green Planet & RHS Bee Garden bot Gärtnern viele Anregungen, wie sie Bienen und andere Bestäuber in ihren eigenen Grünflächen schützen können. Zufluchtsorte für Mensch und Tier zeigten auch die Sanctuary Gardens, wie der Circle of Life, der Boodles Travel Garden und der von der Schweizer Flora und Fauna inspirierte Swiss Sanctuary. Ein Highlight unter den Sanctuary Gardens war der Plantman's Ice Garden, der einen 15 Tonnen schweren, 2,5 Meter großen Eisblock zeigte, der als eisige Erinnerung an das Schmelzen des sibirischen Permafrosts taut. Im vergangenen Jahr gaben die Balkon- und Containergärten in Chelsea ihre Debüts, auch 2022 wurde hier wieder gezeigt, was auf kleinem Raum alles möglich ist.
Wissenschaftliche Innovationen
Viele der Discovery-Exponate im Großen Pavillon, die die neuesten Entdeckungen in der Gartenbauwissenschaft präsentierten, rühmen die Vorteile der Gartenarbeit und zeigen, wie diese zur Bekämpfung des Klimawandels oder zur Verbesserung des psychischen Wohlbefindens beitragen könne. Zu den Höhepunkten gehörte die beeindruckende Ausstellung der London Fire Bridge zum Schutz vor Überschwemmungen, die den Unterschied zwischen durchlässigen und undurchlässigen Oberflächen verdeutlichte.